Den Schauplatz bildet hier ein in der thailändischen Provinz gelegenes Internat für Kinder aus besserem Hause. Einige der neuen
Schüler beginnen sich für die
Geschichte des Internats zu interessieren. Sie stellen fest, daß ihre Lehranstalt vor acht Jahren von einem Prinzen besucht wurde.
Mit Entsetzen müssen sie erfahren, daß
dieser sich während seiner Schulzeit das Leben genommen hat. Das erzählen ihnen zumindest ihre gestrengen Lehrer. Die
Gruppe mag das aber nicht so recht glauben
und so beginnen sie im geheimen weiter zu ermitteln.
Mit Hilfe eines Quija-Brettes versuchen sie Kontakt mit dem Prinzen aufzunehmen. Es dürfte nicht sonderlich überraschen, daß
ihnen dies auch gelingt. Der Prinz bestreitet
während dieser Sitzung aber vehement sich selbst umgebracht zu haben. Die Schüler sind sich jetzt selbst nicht sicher, ob der
Kontakt mit dem Prinzen nun tatsächlich
zustande gekommen ist oder ob einer aus ihrer Gruppe hinter dem übernatürlichen Hokuspokus steckt. Doch plötzlich werden
mehrere Mitschüler auf grausige Weise
ermordet und die Jungen beginnen an ihr Erlebnis zu glauben. Wie soll man dies aber nur den Lehrern und dem despotischen
Hausmeister verklickern. Die halten
nämlich die vier Jungen für die Täter.
Ich gebe zu, daß bei all der positiven Kritik im Vorfeld, meine Erwartungshaltung gegenüber 303 - Fear Faith Revenge recht hoch
war. Vielleicht ist dies auch der Grund,
daß sich meine Begeisterung nach Betrachten dieses thailändischen Slashers doch arg in Grenzen hält.
Festzustellen ist, daß er seinen amerikanischen Konkurrenten zumindest in der ersten Hälfte einiges voraus hat. Im Gegensatz zum
Gros der US-Kollegen kann er eine
durchgängig ernste Geschichte vorweisen, die völlig auf die sonst üblichen Gags und coolen Sprüche verzichtet. Desweiteren ist
er formal bestechend inszeniert und
kann durch ein ansehnliches Budget glänzen. Bemerkenswert ist auch, daß er seine Figuren durchweg ernst nimmt und ihnen ein
weitestgehend klischeefreies Profil
zugesteht.
Doch spätestens ab der zweiten Hälfte, in der das lustige Morden beginnt, unterscheidet ihn, mal abgesehen vom Fehlen jeglicher
ironischer Distanz, rein gar nichts mehr
von Scream und Konsorten. Er folgt dann ohne Ausnahme den Konventionen des Genres und wird so leider in hohem Maße
vorhersehbar und mitunter auch
erschreckend langweilig. Da wird gekreischt bis zum Umfallen, ein Mord unter der Dusche, Blut aus dem Wasserhahn. Das sind
nur ein paar Beispiele für die
Phantasielosigkeit der Macher, die den Film so zur absoluten Stangenware verkommen lassen. Diese vorhersehbaren Ereignisse
haben natürlich auch zur Folge, daß
die Spannung vollends auf der Strecke bleibt. Das war nach einem sehr vielversprechenden Anfang leider nicht unbedingt zu
erwarten, so daß der Film letztendlich zur
absoluten Enttäuschung gerät. Da hilft es auch nicht, daß die Slasherstory mit allerlei übernatürlichen Schnickschnack aufgemotzt
wird, da die Geschichte mit
zunehmender Dauer der Handlung immer uninspirierter gerät und letztendlich nur noch aufgesetzt wirkt.
Auch für blutgierige Splatterfreunde bietet 303 - Fear Faith Revenge insgesamt zu wenig. Zwar gibt es ein zwei recht blutige Morde,
doch zufriedengestellt dürfte diese
Zielgruppe dadurch nicht werden.
Es bleibt ein typischer Slasher, dessen gute Ansätze in einer klischeegetränkten Story völlig untergehen. Nur ausgesprochene
Freunde von Schlitzerfilmen, die sich
sowieso nicht um die Vorhersehbarkeit dieser Filmgattung scheren, dürften von 303 - Fear Faith Revenge gut unterhalten werden.
(S.G.)
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zur 303 - FEAR FAITH REVENGE Kritik auf THE
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