In Tokios Bayside-Distrikt ist die Hölle los. Zuerst wird im Fluß eine mysteriöse Leiche gefunden, in deren Magen ein weißer
Teddy eingenäht wurde. Die ermittelnden
Beamten sind ratlos. Dann werden den Polizisten auch noch private Gegenstände auf dem Revier gestohlen. Um das Chaos
perfekt zu machen, wird plötzlich der Police
Commissioner entführt und ein hohes Lösegeld für ihn gefordert.
Dieser Fall wird dem Bayside Police Departement aber sofort entzogen und eine Sondereinheit von außerhalb damit betraut. Das
schmeckt dem jungen Aoshima gar
nicht. Ganz besonders die Tatsache, daß Muroi der leitende Beamte der Sonderkommission ist, kann er nicht auf sich sitzen
lassen. Zusammen hat man nämlich die
Polizeischule besucht und nach Beendigung einen Pakt geschlossen. Muroi sollte bei der Polizei Karriere machen und Aoshima
sollte sozusagen als Wasserträger auf
der Straße für Recht und Ordnung sorgen. Dafür wollte Muroi sich nicht in seine dienstlichen Angelegenheiten einmischen und ihm
im Bayside-Distrikt freie Hand lassen.
Dieser Eingriff in seine zugesicherten Kompetenzen läßt sich Aoshima nicht bieten. Er versucht auf eigene Faust den Fall zu lösen.
Eine äußerst stressige und auch sehr
ermüdende Angelegenheit, da er sich auch noch um die Wasserleiche kümmern muß.
Nach dem sehr fulminant geschnittenen Vorspann glaubt man einen neuen großbudgetierten Actionfilm vor sich zu haben. Doch
schon nach kurzer Laufzeit entpuppt sich
Bayside Shakedown als unheimlich homogen wirkende Thriller- und Komödienmischung.
Der Film läßt keine Möglichkeit aus, die völlig antiquierten Hierarchieebenen der japanischen Gesellschaft auf äußerst gekonnte
Weise zu persiflieren. Zudem ist
Bayside Shakedown technisch nahezu perfekt umgesetzt. Es hagelt hier förmlich ausgefallene Kameraperspektiven. Obwohl es
kaum Action-Szenen gibt, hat Regisseur
Motohiro Katsuyuki den Film
außergewöhnlich schnell inszeniert. So ist auch nicht
ansatzweise ein Anflug von Langeweile zu
spüren. Ganz besonders herausragend ist
aber der Showdown des Films. Hier wird auf wunderbar amüsante Weise mit den typischen amerikanischen Action- und
Thrillerklischees gespielt.
Bei Bayside Shakedown treffen hohes handwerkliches Können und ein mit durchgeknallten Ideen fast überschäumendes
Drehbuch aufeinander. So ist dieser Film ein
Sieg auf der ganzen Linie und es wäre eine Schande den größte japanische Kassenerfolg von 1998 ungesehen an sich
vorbeiziehen zu lassen.
(S.G.)
- offizielle Filmseite
- Oda Yuji
(Bericht über den Hauptdarsteller)
-
zur BAYSIDE SHAKEDOWN Kritik auf THE
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