Beat
Südkorea, 1997

Regie:
Kim Sung Soo

Darsteller:
Jung Woo Sung, Ko So Young, Yoo Oh Seong, Lim Chang Jeong, Sa Hyeon Jin, Song Keum Shik, Jang Dong Jik, Shin Beom Shik, Lee In Ok, Lee Du Il, Yang Hyeong Oh
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Min ist ein Einzelgänger und hat mit Tae Su, einem Mafiamitglied, praktisch nur einen einzigen Freund. Doch dann wird er von seinen Eltern in ein Internat gesteckt und somit von Tae Su getrennt. Dort lernt er aber Hwan Kyu kennen, mit dem er sich recht schnell anfreundet. Eines Tages trifft er auf die niedliche Ro Mi, in die er sich sofort verliebt. Leider hält das junge Glück nicht lange, denn die beiden werden von ihren Eltern auseinandergerissen.

Tae Su wird inzwischen festgenommen und wandert ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung steigt er zu einem mittleren Boß der Scorpions Gang auf. Min und Hwan Kyu eröffnen einen kleinen Imbiß. Doch ihr Frieden wird von einigen jungen Mafiamitgliedern, die Schutzgeld für das Schnellrestaurant verlangen, zerstört.

Dann steht plötzlich Ro Mi vor Mins Tür und die beiden beschließen zusammenzuziehen. Um dieses Leben zu finanzieren sieht Min keine andere Möglichkeit als sich einer Gang anzuschließen. Unterstützung erhält er dabei von Tae Su, der ihn schon lange in seiner Truppe haben wollte. Leider zerbricht aber dadurch die Freundschaft zu Hwan Kyu, der mit Min zusammen ein ehrbares Leben führen wollte. Zusätzlich gerät Min in große Gefahr, als es innerhalb der Mafiaorganisation zu tödlichen Auseinandersetzungen kommt.



Rein oberflächlich betrachtet kann man Beat wohl am ehesten als koreanischen A Moment Of Romance bezeichnen. Doch sobald man sich etwas tiefgehender mit ihm auseinandersetzt hinkt dieser Vergleich ein wenig. Von ihrer Grundkonstellation aus sind sich beide Filme durchaus ähnlich, doch das exzellente Drehbuch von Beat ist insgesamt viel weniger heldenhaft und verklärend aufgezogen wie bei seinem Pendant aus Hong Kong.

Die tiefgreifende Geschichte, man mag in diesem Zusammenhang kaum glauben, daß es sich hier um eine weitere Comicverfilmung handelt, schildert auf zutiefst ehrliche Weise die tragische Liebe zweier junger Menschen aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft. Schon bedingt durch seine Comicvorlage erhält Beat einen großen Unterhaltungswert. Doch läßt sich der Film nicht nur darauf reduzieren, denn Regisseur Kim Seong Su schlägt ein ums andere Mal einen deutlich kritischen Unterton an und scheut sich in diesem Zusammenhang auch nicht davor Gesellschaftskritik zu üben. Ohne erhobenen Zeigefinger gelingt es ihm vorzüglich, die Hilflosigkeit der heutigen koreanischen Jugend aufzuzeigen. Ein wirkliche Zukunft hat hier keiner der Teenager. Weder der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Min noch Ro Mi, der es materiell in ihrem Elternhaus an nichts mangelt. Kaum versuchen die Protagonisten sich etwas eigenes aufzubauen, schon stürzt alles wie ein Kartenhaus über ihnen zusammen. Diese Ausweglosigkeit läßt sich in vielen Szenen des Films sehr gut festmachen. Die Intensität die Beat gerade in diesen Momenten auf den Zuschauer ausstrahlt ist schon außergewöhnlich. Das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst der erstklassigen Besetzung, die ihre Charaktere mit großer Glaubwürdigkeit verkörpert.

Aber auch von der filmischen Umsetzung ist der Film sehr eigenständig und modern. Visuell liegt Beat genau am Puls der heutigen MTV-Generation. Es gibt schnelle Schnitte und viele technische Spielereien, bei denen sich einige Wong Kar Wai-Einflüsse nicht verbergen lassen. Doch Kim Seong Su verliert trotz seiner flashigen Inszenierung nie die Geschichte und ihre wunderbaren Charaktere aus den Augen. Es gibt zwar auch hier einige Kampfszenen zu entdecken, doch in der Darstellung von allzu groben Brutalitäten hält sich der Film wohltuend zurück und bettet auch die Action glaubhaft in das Storygerüst ein.

So erfüllt Beat alle Voraussetzungen für großes Kino. Er ist zutiefst ehrlich, mitreißend, intensiv und im positiven Sinne melodramatisch.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

 


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