The City Of Lost Souls
Japan, 2000

Regie:
Miike Takashi

Darsteller:
Teah, Michelle Reis, Patricia Manterola, Oikawa Mitsuhiro, Kikkawa Koji, Osugi Ren, Maro Akaji, Anatoli Krasnov, Sebastian DeVicente, Terence Yin Chi Wai, Okuno Atsushi , Emoto Akira, Eugene Nomura, Marcio Rosario
Facts
Trailer
Wallpaper
Screensaver

Mario, ein brasilianischer Killer, der schon lange Zeit in Japan lebt, befreit seine chinesische Freundin Kei aus der Polizeigefangenschaft. Zusammen will man Japan nun für immer verlassen. Dazu braucht man aber das nötige Kleingeld. Also überfällt man zusammen mit ein paar Komplizen zwei Gangsterbanden, die gerade einen Drogendeal durchführen wollen. Durch eine Kofferverwechslung klaut man statt des Geldes allerdings die Drogen. Um nun an Geld zu kommen, versucht man jetzt das Heroin zu verticken.

Das ruft natürlich sofort die beiden sehr brutal agierenden Gangsterbanden auf den Plan, die nicht nur den Stoff zurück haben wollen, sondern auch Rache für ihren Gesichtsverlust nehmen wollen. Also entführen sie die kleine Pflegetochter von Marios Exfreundin und bringen so alle brasilianisch stämmigen Einwohner der Stadt gegen Mario auf.

Der fühlt sich schuldig wegen der Kleinen und muß sich jetzt nicht nur mit den brutalen Gangstern auseinandersetzen, sondern auch mit seinen brasilianischen Brüdern. Durch sein heldenhaftes Verhalten gelingt es ihm aber schließlich das Mädchen zu befreien. Doch dann ereilt ihn ein weiterer Rückschlag. Kei wird von einem der Gangsterbosse entführt.



Der filmische Auswurf des Miike Takashi ist schon sehr beachtlich. Im Jahr 2000 brachte er es allein auf fünf neue Filme und auch in diesem Jahr ist mit einem ähnlich hohen Output zu rechnen. Das die Qualität seiner Arbeiten dadurch großen Schwankungen unterworfen ist, liegt dabei förmlich auf der Hand. So kann man auch nicht jedes seiner Werke als gelungen oder gar als kleines Meisterwerk bezeichnen.

Sein erster Film aus 2000, The City Of Lost Souls, um den es hier gehen soll, ist leider einer dieser schwächeren Ausstöße. Auf der Unterhaltungsebene funktioniert er dank seiner erstklassigen visuellen Umsetzung noch ganz gut. Was den Inhalt anbetrifft gibt es allerdings weniger erquickendes zu berichten. Die hier dargebotene und eigentlich nur rudimentär vorhandene Story wurde nun wirklich schon mindestens hundert mal durchgekaut und wird zudem äußerst platt und völlig frei von jeglicher inhaltlicher Überraschung präsentiert.

Außergewöhnlich ist hier nur eines, bei The City Of Lost Souls ist alles und jeder verdammt cool. Und zwar dermaßen, daß Miike Takashi darüber wohl eine halbwegs glaubhafte Geschichte völlig vergessen hat. Dazu gesellen sich dann noch absolut profillose Charaktere. Das hat zur Folge, daß auch die Darsteller, insbesondere die ansonsten so liebliche Michelle Reis, reichlich blaß bleiben und keinerlei darstellerische Akzente setzen können. Lee rennt den ganzen Film über wie eine Tote durch die Gegend und wirkt völlig deplaziert, als würde sie die ganze Angelegenheit nicht die Bohne interessieren.

Trotzdem ist The City Of Lost Souls aber immer noch kurzweilig genug, um einem verregneten Nachmittag die richtige Wendung zu verleihen. Das ist mal wieder Miike Takashi`s Faible für grandios abgedrehte Ideen zu verdanken, die am ehesten einem wildgewordenen Manga entstammen könnten, denn visuell geht es auch hier reichlich durchgeknallt zur Sache. Wer einfach mal wieder stellenweise blutige und jederzeit verdammt lässig inszenierte Action genießen möchte dürfte hier trotz aller Kritikpunkte ganz richtig liegen. Leider heißt es dabei, sein Gehirn auszuschalten, denn ansonsten ist The City Of Lost Souls, trotz Miike´s bestechender Inszenierung, bei all der inhaltlich gebotenen Dummheit, nur sehr schwer zu genießen.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

 


Name:                           Email:     

Deine Meinung     
zur Kritik:


 

CINEMA FAR EAST Search:
 
powered by FreeFind
© 2001 Sascha Garthof
www.cinemafarest.de
Alle Rechte vorbehalten