Während eines Auftrags in Hongkong wird einem Profikiller aus Japan in den Kopf geschossen. Er überlebt, doch die Kugel kann
nicht entfernt werden, so daß jeder Tag sein letzter sein könnte. Auf Grund des Projektils in seiner Birne ist es ihm zudem
unmöglich Hongkong in Richtung Heimat zu verlassen, da die Metalldetektoren auf den Flughafen sofort Alarm schlagen würden.
Also schließt er sich durch einen Zufall einer jungen und nicht gerade zimperlich vorgehenden Räuberbande an und macht
zukünftig Hongkong unsicher.
Etwa zur gleichen Zeit erhält ein Cop, der aus Versehen einen Kollegen bei einem Schußwechsel mit Gangstern getötet hat, eine
neue Chance. Er wird auf den Fall der brutal agierenden Räuber angesetzt. Zufällig trifft er auf unseren japanischen Killer und die
beiden freunden sich natürlich an. Erst nach und nach entdeckt der Polizist, daß mit seinem neuen Kumpel irgend etwas nicht
stimmt. Doch er hält weiter zu ihm.
Als der Killer dann seine drei Kumpane übers Ohr haut und mit der gesamten Beute aus dem letzten Raubzug stiften geht,
schwören seine Exkollegen Rache. So läuft alles auf eine finale Konfrontation hinaus, in die auch der junge Cop hineingezogen
wird.
Die Hongkong/Japan Koproduktion Color Of Pain ist mal wieder eine dieser allseits beliebten Mischungen aus Drama und
Actionfilm. Auf formaler Ebene kann Sam Leongs zweite Regiearbeit halbwegs überzeugen. Vor allem die sehr
dynamisch eingesetzte Kamera sollte man in dieser Hinsicht positiv hervorheben. Inhaltlich ist Color Of Pain dagegen eine reine
Zumutung. Für das schwachsinnige und heillos chaotische Drehbuch zeigt sich im übrigen ebenfalls der Regisseur verantwortlich.
Auf sein Konto gingen bisher schon die Skripts für das eigene Regiedebüt Maniacal Night und die krude Horror/Sex Mischung The
Imp aus dem Jahre 1996.
In eine qualitativ ähnliche Kerbe schlägt leider auch der Plot von Color Of Pain, bei dem sich Leung keinesfalls mit Ruhm
bekleckert hat. Zwar ist er durchaus versucht die beiden Hauptakteure mit so etwas wie einer eigenen Persönlichkeit auszustatten,
doch letztlich mangelt es seiner Geschichte deutlich an Logik und Einfallsreichtum, so daß man das inhaltliche Endergebnis nur als
äußerst kläglich bezeichnen kann. Mit einigen von der recht sicheren Regie nicht mehr wettzumachenden Längen muß also
gerechnet werden.
Aber auch die Actionszenen erweisen sich als qualitativ sehr durchwachsen. Es gibt zwar einige mit Blut gewürzte Schießereien
und obendrein ein paar Martial Arts Einlagen, doch über mittelprächtiges Niveau kommen diese Szenen zu keiner Zeit hinaus. Der
Showdown, im typisch billigen Lagerhausflair präsentiert, entpuppte sich darüber hinaus als riesige Enttäuschung und bietet nicht
mehr als langweiliges Geballer ohne jeden Höhepunkt.
Trotz einer gewissen formalen Kompetenz ist bei der völlig verkorksten Geschichte mal wieder tiefster B-Film Dschungel
angesagt, so daß man bei Color Of Pain mit einigen gehörigen Längen rechnen sollte. Es bleibt allerhöchstens durchschnittliches
Genrekino mit wenig unterhaltsamen Momenten.
(S.G.)
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