Der unehrenhaft entlassene Streifenpolizist Mike wird von seinem Vorgesetzten als Undercovercop bei den Triaden
eingeschleust. Eines Tages kann er die Entführung
von Pauline, der Frau des alternden Hung Hing-Bosses Yum, verhindern. Er tritt daraufhin in Yums Truppe ein und sein
unaufhörlicher Aufstieg in den Triaden kann
beginnen.
Doch schnell gerät Mike in Konflikte. Die Grenzen zwischen Undercovercop und Triadengangster verwischen zusehends und er
gerät schnell in einen Strudel der Gewalt
aus dem es kein entrinnen zu geben scheint. Sein Leben entwickelt sich zum Roulettespiel. Er beginnt eine heiße Affäre mit der
unglücklichen Pauline. Dadurch gerät
seine Beziehung, die er in seinem richtigen Leben führt, aus den Fugen. Zudem fängt der eigentlich sehr liebenswerte Yum an
Verdacht zu schöpfen. Irgend jemand
verrät ihn an die Cops und dann ist da noch das merkwürdige Verhalten seiner Frau.
Das Marko Mak ein guter Techniker ist, hat er schon letztes Jahr mit seinem harten und stilistisch
gekonnt umgesetzten
Bloodshed-Streifen The Blood Rules bewiesen. In
Cop On A Mission, seiner dritten Regiearbeit, liefert er wiederum eine formal saubere und sehr gelungene Inszenierung ab.
Darüber hinaus läßt sich hier nunmehr eine
inhaltliche Weiterentwicklung zu wesentlich mehr Eigenständigkeit ausmachen.
War das plumpe und vorhersehbare Drehbuch bei The Blood Rules
noch der große Schwachpunkt, so
gibt sich die Geschichte
bei Cop On A Mission um einiges
durchdachter und weniger klischeehaft. Zwar kommt einem das Drehbuch hier ebenfalls bekannt und konventionell vor, doch der
Film vermag es desöfteren durch einige
völlig unerwartete und auch nachvollziehbare Plottwists und Wendungen aus dem starren Storygerüst, welches das Genre nunmal
vorgibt, auszubrechen. Sicherlich ist
das Drehbuch insgesamt gesehen noch nicht der große Wurf und hat durchaus seine Mängel. Da gibt es schon einiges, daß nicht
hundertprozentig durchdacht und
etwas zu weit hergeholt wirkt, doch insgesamt überwiegen die positiven Eindrücke ganz deutlich.
Die Charaktere sind wesentlich differenzierter gezeichnet als zu erwarten war und es wird weitestgehend auf Schwarzweißmalerei
verzichtet. Das ist jedoch nicht nur dem
Drehbuch zu verdanken, sondern in erster Linie auch ein Verdienst der Darstellerriege. David Wu, ansich kein Meister der
Schauspielkunst, schlägt sich in seiner nicht
unbedingt einfachen Rolle äußerst tapfer und was Suki Kwans Leistung betrifft, kann man ähnlich positives feststellen. Diese
durchaus überraschenden Leistungen
werden erwartungsgemäß, man braucht es kaum noch zu erwähnen, von einem alles überragenden Eric Tsang übertroffen. Seine
Anwesenheit ist ohne Zweifel die
größte Stärke des Films. Ohne ausschweifende Gesten liefert er eine brillante und auf jedes Klischee verzichtende Vorstellung als
Triadenboß, so daß es letztendlich
ihm zu verdanken ist, daß Cop On A Mission auch in seinen bedächtigeren Passagen überzeugen kann. Das war gerade bei The
Blood Rules noch die große
Schwäche, da dieser während seiner ruhigeren Momente keinerlei Akzente setzen konnte und lediglich in seinen
schweißtreibenden Actionszenen zu überzeugen
vermochte. Doch Cop On A Mission hat einige gelungene und sehr emotionale Szenen zu bieten. Man nehme da nur die
wunderbare Restaurantszene zwischen Eric
Tsang und Suki Kwan. Tsang läuft hier zu absoluter Höchstform auf und strahlt so viel Wärme und Emotionen aus, daß man wie
gebannt vor dem Bildschirm sitzt. Das ist
große Schauspielkunst und für mich ohne wenn und aber der definitive Höhepunkt des ganzen Films. Es ist immer wieder eine
Freude diesem Mann zuzuschauen. Ohne
ihn wäre Cop On A Mission sehr wahrscheinlich nur guter Durchschnitt. Nun ist es halt ein bißchen mehr geworden und das ist gut
so.
(S.G.)
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |