Cure
Japan, 1997

Regie:
Kurosawa Kiyoshi

Darsteller:
Hagiwara Masato, Anna Nakagawa, Ujiki Tsuyoshi, Yakusho Koji, Osugi Ren, Suwa Tarou, Denden, Douguchi Yoriko, Hotaru Yukijiro
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Es geschehen eine Reihe unheimlicher Morde. Der ermittelnde Kommissar Takabe findet schnell heraus, daß zwischen diesen Fällen, obwohl allesamt grundverschieden, ein Zusammenhang bestehen muß. Völlig normale und gutmütige Menschen bringen ohne vorher irgendwelche Anzeigen dafür zu zeigen, Personen aus ihrer nächsten Umgebung um.

Eher zufällig geht Takabe ein Unbekannter ins Netz, den er nach und nach mit Morden in Verbindung bringen kann. Doch beweisen kann er ihm nicht das geringste. Zudem klagt der Verdächtige noch über Gedächtnisverlust und kann sich nicht mal daran erinnern, was er eine Minute zuvor gehört bzw. gesagt hat, doch er stellt sich im Laufe der Zeit als höchst intelligenter Mann heraus. Takabe läßt ihn deshalb in eine Irrenanstalt einweisen und versucht den Zusammenhang zwischen Verdächtigem und den Morden aufzuklären. Bald stößt er auf Parallelen zu den Lehren des deutschen Arztes Mesmer und seiner Hypnosetheorie. Ihm wird klar, daß die Morde irgendwie damit zusammenhängen müssen.

Als er den Verdächtigen dann wiederum aufsucht, entbrennt zwischen den beiden ein psychologisches Katz- und Mausspiel, aus dem nur der mental stärkere als Sieger hervorgehen kann. Zuerst kann sich Takabe der Willenskraft des geheimnisvollen Mannes nicht entziehen, so daß plötzlich sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird.



Schon wieder ein Serienkillerfilm werden jetzt viele sagen. Doch im Gegensatz zu den unzähligen nicht mehr als durchschnittlichen Hannibal Lector- und Seven-Epigonen aus aller Welt, überzeugt dieser japanische Genrevertreter durch völlig eigenständige Ideen.

Es fällt zunächst ganz deutlich auf, daß Cure ein sehr ruhig und bedächtig erzählter Film ist, der einen großen Teil seiner wirklich extremen Spannung aus einem höchst intelligenten Drehbuch und dem Spiel seiner beiden Hauptpersonen bezieht. Auf effekthascherische Einschübe wird hier fast völlig verzichtet. Regisseur Kurosawa Kiyoshi läßt den großen Holzhammer also im Sack und setzt viel mehr auf subtileren Horror. Da Cure immer wohltuend realistisch bleibt und sich die spannungsvollen Elemente sehr schleichend entwickeln ist er in seinen wenigen effektgeladenen Szenen auch um so wirkungsvoller.

Wie schon erwähnt machen hier die beiden Hauptpersonen den eigentlichen Reiz des Ganzen aus. Da wäre zum einen der ermittelnde Cop, von Yakusho Koji mit großer Intensität dargestellt, der sich nicht nur mit dem außergewöhnlichen Killer, sondern auch mit allerlei Problemen im Privatleben herumschlagen muß. Scheinbar ohnmächtig muß er mit ansehen, wie sich das private und berufliche trotz all seiner Bemühungen immer mehr miteinander vermischen. Das geht sogar soweit, daß er stellenweise jeglichen Sinn zur Realität verliert. Doch mit großer Anstrengung gelingt es ihm schließlich, sich dem großen psychischen Druck, den der Killer auf ihn ausübt, zu entziehen.

Auch sein Gegenspieler ist alles andere als der übermächtige Psychopath, der alle Fäden in der Hand hält. Seine Person wird hier nicht wie üblich dämonisiert, sondern vielmehr erscheint auch er als ein Opfer seiner eigenen Obsession. Immer wenn diese beiden Hauptpersonen aufeinandertreffen erreicht Cure eine immense Intensität und wirkt in diesen Momenten richtig unheimlich und bedrohlich.

Wer also nach all dem Amimüll mal wieder einen spannenden, effekthaschende Szenen völlig aussparenden und richtig intelligenten Horrorstreifen sehen möchte, der dürfte mit dem sehr kopflastigen Cure mehr als gut bedient werden.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

 

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