Police Detective Ted muß mit eigenen Augen mit ansehen wie sich eine Frau mit Benzin übergießt und anzündet. So steht für alle
fest, daß es sich bei ihrem Tod um Selbstmord handelt. Doch der Ehemann der Toten will partout nicht daran glauben. Zunächst tut
Ted ihn als Spinner ab, doch als sich die Selbstmorde in seinem Bezirk häufen und er auf eine seltsame Internet-Seite stößt, die
zum Selbstmord auffordert, schöpft er Verdacht.
Zusammen mit seiner Kollegin Gigi versucht er den Webmaster der Site ausfindig zu machen. Kurz nachdem Gigi am Death-Chat
auf der besagten Site teilgenommen hat, macht sie eine für sie unerfreuliche und sehr überraschende Bekanntschaft mit dem
Webmaster.
Die Matrix Production-Company von Tony Leung Hung Wah gehört ganz sicher nicht zur Speerspitze der wenigen noch
verbliebenen innovativen Produktionsstätten Hongkongs. Vielmehr steht auch seine Firma ganz im Zeichen seines Credo als
Regisseur. In möglichst kurzer Zeit und natürlich auf äußerst billige Weise viele Filme zu produzieren und damit das schnelle Geld
machen. Doch die Zeiten in der die Bürger Hong Kongs in jede nur erdenkliche einheimische Produktion gerannt sind, sind längst
vorbei und so fragt man sich wie sich Firmen wie Matrix über Wasser halten können.
Die eben erwähnte Einstellung zum Filmemachen ist in Hong Kongs Kinoindustrie natürlich nicht die neueste, doch es fällt deutlich
auf, daß die B-Pictures die dort in den Achtzigern mit ähnlich geringen Budget produziert wurden, größtenteils um einiges besser
waren als ihre heutigen Pendanten.
Das Box Office-Ergebnis von Deathnet.com war jedenfalls äußerst miserabel, obwohl es sich bei dieser Produktion um einen der
besten Auswürfe von Matrix handelt. Ein wirklich guter Film ist er deshalb aber noch lange nicht, denn trotz guter
Darstellerleistungen von Simon Yam und Lam Ga Dung will Deathnet.com nicht so recht überzeugen.
Es gelingt Regisseur Andy Ng zwar gelegentlich eine gewisse Spannung zu erzeugen, doch letztendlich wird diese durch eine
völlig unzureichende und an den Haaren herbeigezogene Geschichte zunichte gemacht. Das Drehbuch, eigentlich eine der
wichtigsten Eigenschaften eines guten Thrillers, spottet stellenweise wirklich jeder Beschreibung. Es hagelt Logikfehler en masse
und auch die stellenweise sehr altbackene Inszenierung hat mit einigen Holprigkeiten zu kämpfen.
Auch wenn es sich jetzt vielleicht so angehört hat, aber Deathnet.com ist kein totaler Müll. Dank gelegentlicher
Spannungsausbrüche und der überzeugenden Besetzung, kann man ihn sich durchaus mal antun. Allerdings nur wenn man
gerade nichts anderes zur Hand hat.
(S.G.)
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |