Natasha ist eine junge Fernsehjournalistin, die zusammen mit ihren zwei Mitarbeitern auf die künftige Urlaubsinsel Pulau Kayangan reist, um merkwürdigen Ereignissen
nachzugehen, die sich dort abgespielt haben sollen. Bei ihrer Ankunft treffen sie auf Cook, der sich als ihr Führer ausgibt. Schnell wird ihnen klar, dass an diesem Ort
tatsächlich ungewöhnliche Dinge vor sich gehen. Außer ein paar Eingeborenen, die sich den Besuchern gegenüber ziemlich feindselig verhalten, gibt es nur
leerstehende Gebäude. In der Nacht kommt der nächste Schrecken für die Gruppe. Alle nacheinander werden von mysteriösen Geistererscheinungen geplagt und dann
gibt es schon die erste Leiche.
Obwohl Di Ambang Misteri für eine Kinoauswertung gedreht wurde, handelt es sich bei diesem malaysischen Mysterythriller um ein extrem billiges Filmchen, das formal
wie inhaltlich
kaum mit der durchschnittlichen B-Ware anderer asiatischer Länder konkurrieren kann. Die Produktion bewegt sich in allen Belangen doch eher auf C-Niveau und bietet
neben einer lächerlichen Geschichte, eine Inszenierung, die man nur als fürchterlich grottig bezeichnen kann. Regisseur Silver Chung, der sich bis dato vorwiegend für
billige DTV-Filmchen mit Action- und Mystery-Touch verantwortlich zeigte, erlaubt sich zahlreiche Holprigkeiten, die bei Di Ambang Misteri eher für einen lächerlichen,
denn ernsten Anstrich sorgen. Um dem Film das anvisierte Horrorfeeling zu verleihen, mangelt es ihm deutlich am Gespür für atmosphärische Momente. Die
vorhandenen Möglichkeiten, der zum Teil wirklich schönen Locations, kann er leider in keinem Moment für sich nutzen. Mit der Spannung ist es dadurch ebenfalls nicht
weit her, so dass Di Ambang Misteri eher langweilt als unterhält.
In der ersten Hälfte wird eine Reihe von CGI-Effekten eingestreut, die laut Aussagen von Chung und seines Produzenten das modernste und beste sind, was die
malaysische Filmindustrie derzeit zu bieten hat. Diese großspurig angekündigten Geistereffekte sorgen aber allenfalls für reichlich Gelächter beim Zuschauer, da sie
von westlichen Standards doch himmelweit entfernt sind. Von Grusel kann jedenfalls nicht in einer Minute des Films die Rede sein. Dazu ist die Produktion einfach in
allen Belangen zu stümperhaft umgesetzt. Oft kann man kaum unterscheiden, ob es sich bei den humorigen Momenten einfach nur um unfreiwillige Komik handelt, oder
ob der gelegentlich eingestreute infantile Humor mal wieder zum Zuge kommen sollte. Für etwas zusätzliches Gelächter sorgt noch das Spiel von weiten Teilen der
Besetzung. Gehen die Leistungen einiger Hauptdarsteller noch gerade so als erträglich durch, bewegen sich vor allem die Nebendarsteller jenseits des
Bereichs von gut und böse.
Inhaltlich bietet Di Ambang Misteri nicht mehr als eine reichlich konfuse Geschichte, der man einen selten dämlichen Ökoanstrich verpasst hat. Der Geisterplot wird nach
der Hälfte des Films komplett fallengelassen und man wechselt, dank einer höchst lächerlichen Erklärung für die Geistererscheinungen, in die Gefilde eines unbeholfen
konstruierten Thrillers, der weder überraschende Wendungen noch einen Hauch von Spannung zu bieten hat. So bleibt schlussendlich nicht viel über, um die
Produktion als halbwegs sehenswert einzustufen. Ein billiger Horror- und Thrillermischmasch, der keinen Genrefan halbwegs unterhalten dürfte.
(S.G.)
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