Double Tap
Hongkong, 2000

Regie:
Lo Chi Leung

Darsteller:
Leslie Cheung Kwok Wing, Alex Fong Chung Sun, Ruby Wong Cheuk Ling, Monica Chan Faat Yung, Vincent Kok Tak Chiu, Henry Fong Ping
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Rick ist begeisterter Sportschütze und ein absoluter Waffenexperte. Er ist einer der wenigen Spezialisten die den Double Tap, zwei Kugeln hintereinander millimetergenau in exakt dasselbe Ziel treffen, beherrschen. Während einer Schießsportveranstaltung trifft Rick auf den Polizisten Mui, ebenfalls ein ganz exzellenter Schütze, der gegen ihn im Wettkampf antritt. Doch der Event wird je unterbrochen, als Pang, ein Kollege von Mui, wegen privater Probleme ausrastet und Ricks Freundin Colleen als Geisel nimmt. Als er sie zu erschießen droht, gibt es für Rick nur eine Möglichkeit. Er drückt ab und rettet so das Leben von Colleen.

Drei Jahre später ermittelt Mui in einem Mordfall an einem wichtigen Prozeßzeugen und dessen Bodyguards. Die Einschüsse an den Opfern sind derart präzise, daß nur eine Handvoll Männer aus Hong Kong als Verdächtige in Frage kommen. Unter ihnen ist auch Rick. Mui merkt sofort, daß mit Rick etwas nicht stimmt. Doch erst als einige Anschläge auf Muis nächste Kollegen verübt werden, kann er sich völlig sicher sein, daß Rick hinter dem Ganzen steckt. Dieser hat seine Tat vor drei Jahren bis heute nicht verkraftet und ist inzwischen wahnsinnig geworden. Nun läuft alles auf eine finale Auseinandersetzung zwischen den beiden hinaus, denn Rick will den damals abgebrochenen Wettkampf endlich zu ende bringen.



Endlich mal wieder ein so richtig schweißtreibender und fesselnder Bloodshed-Film, in einer formalen Umsetzung ohne jeden Makel, wie man ihn lange nicht mehr gesehen hat. Lo Chi Leungs Film glänzt durch perfekten Schnitt, eine erstklassige Kameraführung und eine straighte Erzählweise, die völlig auf überflüssigen Schnickschnack und Nebenplots verzichtet.

Die Actionszenen bestehen ausschließlich aus mit großer Eleganz inszenierten Shoot Outs, die sich in jeder Hinsicht sehen lassen können. In der ersten Hälfte spielen diese Szenen fast ausschließlich auf dem Schießplatz und haben so auch nur sportlichen Charakter, sind aber nichtsdestotrotz sehr mitreißend inszeniert. Im zweiten Part verlagert sich das Geschehen dann ins "reale" Leben und die Schießereien können durch gezielten Einsatz von Blutpäckchen den ein oder anderen Begeisterungssturm beim Zuschauer hervorrufen.

Ein gut durchdachtes und direkt auf den Punkt kommendes Drehbuch hebt Double Tap ein weiters mal aus dem Wust ähnlicher Genrefilme heraus. Das Skript wirkt äußerst rund und es lassen sich lediglich im Mittelteil ein paar Schwächen ausmachen. Man hätte sich hier gewünscht, daß Leslie Cheungs Metamorphose vom Waffennarr zum Psychopathen etwas eingehender beleuchtet würde. Diese Wandlung wird aber leider einfach als Tatsache vorausgesetzt. Dieser sicher nicht ganz unwesentliche Punkt beim Drehbuch ist aber wirklich die einzige Schwäche die sich Double Tap erlaubt.

Das unübersehbare Highlight der Produktion sind aber in jedem Fall die herausragenden Leistungen beider Hauptdarsteller. Der mittlerweile sichtlich gereifte Alex Fong liefert in der Rolle des ermittelnden Polizisten eine intensive und äußerst vielschichtige Darstellung ab. Sein Gegenpart und das ist die eigentliche Überraschung, Leslie Cheung, steht ihm in dieser Hinsicht in nichts nach und absolviert das meines Erachtens beste Spiel seiner bisherigen Karriere. Sichtlich gealtert und völlig gegen sein Popstarimage besetzt, verkörpert er den psychopathischen Killer und Waffennarr mit großem Gusto. So ist Double Tap ein bis in die Nebenrollen großartig besetzter Bloodshed-Thriller, dessen Intensität man lange nicht mehr in einer Hongkong-Produktionen erleben durfte. Nicht nur für Waffenfetischisten ein Pflichtfilm.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

 

 

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