Chow schreibt für eine Tageszeitung eine Serie von Kurzgeschichten über den King Of Adventurers. Leider hat er momentan mit
einer Schreibblockade zu kämpfen, da er privat mit allerlei Problemen fertig werden muß. Seine Ehefrau Monica will so schnell wie
nur eben möglich die Scheidung und auch sonst läuft alles nicht nach seinen Vorstellungen. Doch als Monica weiterhin Druck auf
ihn macht, scheint die Blockade zu brechen und er beginnt wieder mit dem Schreiben.
Seinen privaten Ärger läßt er nun mit in die Geschichte einfließen und Monica kommt dabei kurzerhand die Rolle der kaltblütigen
Femme Fatale zugeschoben. Es geht in der Geschichte darum, daß der King Of Adventurers eine Box mit einer magischen
Schriftrolle finden muß, bevor diese den machtgierigen Japanern in die Hände fällt. So muß er eine Reihe von gefährlichen
Abenteuern bestehen, in denen immer wieder Monica, als böse Drahtziehern auftaucht und ihm das Leben zur Hölle macht.
Dann hat Chow plötzlich einen Unfall und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Als Monica ihn dort besucht, fällt ihr plötzlich das neue
King Of Adventurers-Skript in die Hände und sie ist entsetzt über all die Hinterhältigkeit, die ihr dort zugeschrieben wurde. Das kann
sie so natürlich nicht auf sich sitzen lassen und beginnt selbständig die Geschichte nach ihren Vorstellungen umzuschreiben.
Plötzlich mutiert sie von der bösartigen Japanerin in eine herzensgute Frau, die nur zufällig in den ganzen Schlamassel
hineingeraten ist. Wer jetzt glaubt, damit wäre die Sache gelaufen der irrt, denn es gibt da noch die beiden Assistenten von Chow,
die in seinem Skript ebenfalls nicht sonderlich gut weggekommen sind und seinen Krankenhausaufenthalt ebenfalls dazu nutzen,
die Geschichte nach ihrem Willen umzuschreiben. So kommt es, bis der King Of Adventurers sein gefährliches Abenteuer
bestanden hat, noch zu einigen überraschenden und aufregenden Wendungen.
Dr. Wai in "The Scripture With No Words" wird häufig als einer der schwächsten neueren Jet Li-Filme bezeichnet. Für mich ist das
nicht sonderlich nachvollziehbar, da ich dieses spaßige Indiana Jones - Vehikel zumindest in seiner Hongkong-Fassung für ein
rundum gelungenes Vergnügen halte.
Gerade auf der von vielen gescholtenen inhaltlichen Ebene funktioniert der Film meiner Meinung nach ausgesprochen gut.
Sicherlich bekommt man auch hier weder handfeste Charaktere oder glaubhafte Wendungen geboten. Ein Manko, daß sich leider
durch fast alle Jet Li-Filme zieht, doch die Art und Weise, wie die Geschichte hier erzählt wird, läßt gerade diese Schwäche als
nicht sonderlich schwerwiegend erscheinen. Dadurch, daß die Protagonisten die Handlung während des Films immer wieder
selbst umschreiben und sie nach ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen immer wieder in eine andere Richtung lenken, wird
praktisch jeder Drehbuchpatzer wieder glaubwürdig und jede hanebüchene Drehbuchwendung zum großen Spaß. Zudem ist
diese Erzählweise meines Erachtens mal etwas völlig anderes und dadurch auch ganz besonders reizvoll.
Überzeugend können auch ganz besonders die aufwendig gestalteten Sets, die ohne Frage Unsummen verschlungen haben
dürften. Sicherlich sind die Spezialeffekte visuell weit davon entfernt mit amerikanischen Produktionen konkurrieren zu können,
doch wirkt sich dies schon allein wegen des unübersehbar vorhandenen comic touches bei der Story nicht unbedingt zum Nachteil
aus und verleiht dem Ganzen einen gewissen Charme.
Weiterhin zu erwähnen wären da natürlich die absolut spektakulären Kampfszenen, die von Ching Siu Tung mal wieder mit der
nötigen Rasanz und fehlenden Bodenhaftung exzellent inszeniert wurden. Insbesondere Jet Li´s Kampf gegen eine wildgewordene
Ninja-Horde und zwei Sumoringer ist einfach nur fabelhaft und läßt den Zuschauer mit weit geöffneten Mund vor dem Fernseher
sitzen.
Bei Dr. Wai handelt es sich so letztendlich um einen riesengroßen Spaß, der in jeder Hinsicht für die nötige Kurzweil sorgen kann.
(S.G.)
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zur DR. WAI Kritik auf THE
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