Yao wird von seiner Freundin May getrennt, als er in Russland von einem berüchtigten Gangstersyndikat entführt wird. Dabei verliert er sein Gedächtnis. Vom Syndikat
wird er nun zu einem gefährlichen Killer ausgebildet, der fortan die dreckigen Jobs erledigen soll.
Als er eines Tages einen Mord in Hongkong verübt, gibt es nur eine Augenzeugin: May. Yao erhält den Auftrag diese unliebsame Zeugin zu eliminieren. Als er jedoch
mit gezückter Waffe vor ihr steht, kommt die vergessene Vergangenheit wieder langsam zurück. So entscheidet er sich gegen seine Auftraggeber und für die Liebe.
Das Syndikat erklärt Yao und May daraufhin zum Freiwild. Von seinen ehemaligen "Freunden" und der Polizei immer mehr in die Enge getrieben, sieht er nur noch einen
Ausweg aus ihrer brenzligen Situation. Er muss sich dem Kampf stellen.
Clarence Foks Dragon From Russia ist neben Killer´s Romance die zweite Verfilmung aus Hongkong, die
sich des beliebten japanischen Mangas Crying Freeman
annimmt. Herzstück des Films sind unzweifelhaft die Actionszenen von Yuen Tak, der auch in einer kleinen Nebenrolle zu sehen ist. In dieser Abteilung lässt sich Dragon
From Russia absolut nicht lumpen. Yuen liefert eine Abfolge von ganz exzellenten Martial Arts Szenen, die aber, und da wären wir schon beim ersten negativen Aspekt,
oftmals mit dem überaus hektischen Inszenierungsstil von Clarence Fok zu kämpfen haben. Sein konfuser Schnitt sorgt stellenweise dafür, das die Dynamik der
Kampfszenen in einem Gewitter aus schnellen Schnitten untergeht.
Inhaltlich gehört der Film auch nicht gerade zu den Sternstunden des Hongkonger Actionkinos. Über weite Strecken herrscht ein krudes Durcheinander der
verschiedensten Handlungsstränge, die es dem Zuschauer fast unmöglich machen dem Inhalt einigermaßen zu folgen. Die Geschichte kommt dabei überaus naiv
daher und kann wieder einmal nicht auf eine Anhäufung tumber Humorattacken verzichten.
Die Wahl von Hauptdarsteller Sam Hui stellt ein weiteres großes Manko der Produktion dar. Er liefert eine blasse Vorstellung und wirkt jederzeit austauschbar. Bei den
klangvollen Namen der restlichen Besetzung müsste man eigentlich ins Schwärmen geraten, doch auch einer so wunderbaren Schauspielerin wie Maggie Cheung will
es einfach nicht gelingen, das inhaltliche Chaos halbwegs zu überspielen. Kein Wunder, hat ihr das Drehbuch hier ein weiteres Mal nur die Funktion einer bloßen
Stichwortgeberin zugedacht. Einzig Carrie Ng will es mit ihren kurzen aber sehr prägnanten Auftritten als weiblicher Bösewicht gelingen, einige Akzente zu setzen.
Insgesamt ist das aber schon ein bisschen wenig, um aus Dragon From Russia einen halbwegs überzeugenden Film zu machen.
Alles in allem ist Dragon From Russia nicht mehr als ein konfuses Starvehikel für Sam Hui, dem es nur durch die ein oder andere hervorragende Kampfszene gelingt, für
vereinzelte unterhaltsame Momente zu sorgen.
(S.G.)
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