Es ist bereits vier Jahre her, seitdem Kay undercover bei den Triaden eingeschleust wurde. Es bereitet ihm große Schwierigkeiten, dies vor seiner Frau und seinem
besten Freund Man, der ebenfalls Polizist ist, geheim zu halten. Inspektor Wong verspricht ihm, dass sein Versteckspiel bald ein Ende haben wird und er in regulären
Polizeidienst aufgenommen wird. Zunächst muss er sich allerdings auf seinen Job konzentrieren, da, bei einer Geldübergabe mit anderen Gangstern, auffliegt, dass
dieses Treffen von der Polizei überwacht wird. Es kommt zu einem Schusswechsel, den nicht viele Triaden überleben.
Dem Boss wird dadurch klar, dass er im Visier der Cops steht und es unter seinen Männern einen Maulwurf geben muss. Der Verdacht fällt unter anderem auf Kay. Mit
aller Gewalt versuchen seine Gangsterkollegen nun ein Geständnis aus ihm herauszuprügeln. Doch Kay kann sich gegen alle Unterstellungen erfolgreich wehren und
sein Boss, der große Stücke auf ihn hält, gibt sich damit zufrieden. Was seine Aufgabe angeht, scheint zunächst wieder alles im Lot zu sein. Als er jedoch blutüberströmt
nach Hause kommt, gerät er mit seiner Frau aneinander, die sofort mit dem kleinen Sohn zu Kays Freund Man zieht.
Für Kay ist nun die Zeit gekommen, seiner Familie und dem besten Kumpel alles zu gestehen. Damit kann er auch alle ihre Bedenken ausräumen und man freut sich nun
gemeinsam auf die nahende Zeit, wo er in den regulären Polizeidienst aufgenommen wird. Doch leider kommt nicht alles so, wie Kay sich das vorstellte. Der
spielsüchtige Inspektor Wong steht mittlerweile bei einigen Triaden mit viel Geld in der Kreide und ist finanziell ruiniert. Er sieht nur noch eine Möglichkeit seine Schulden
zu bezahlen und bringt Kay damit wissentlich in Lebensgefahr.
Im Jahr 1988 präsentierte der ehemalige Shaw Brothers-Veteran und Actionspezialist Fung Hak On mit Edge Of Darkness ein hartes und kompromissloses Drama, dass
allerdings viel zu viel Leerlauf aufweißt, um wirklich als unterhaltsam durchzugehen.
Visuell ist der Film weit von den damals sehr angesagten Hero Movies entfernt. Anstatt eines stilvollen Ambientes regiert ein rauer Grundton, der bisweilen auch nicht vor
übertriebener Härte zurückschreckt. Inhaltlich spult Edge Of Darkness aber nur die alte Leier vom in die Enge getriebenen Undercover Cop herunter und kann damit
kaum punkten. Die Geschichte ist über weite Strecken doch ziemlich langweilig geraten und serviert zu keiner Zeit mehr als Standardkost. Im Verhältnis zu vielen
anderen Genrekollegen, räumt der Film seinen Charakteren allerdings viel Zeit ein, um sich etwas entfalten zu können. Die eher durchschnittlichen Darsteller wissen mit
diesen Möglichkeiten allerdings nichts anzufangen, so dass dem Zuschauer letztendlich nicht mehr als die üblichen Klischees aufgetischt werden. Bezeichnend dafür
sind vor allem die Spannungen zwischen Kay und seiner Frau, die von seiner Tätigkeit als Undercover Cop natürlich nichts weiß. Diese eher ruhigen Momente, von
denen der Film eine Menge hat, bescheren ihm letztendlich nur zahlreiche Längen, da sie von der Regie einfach nicht packend genug umgesetzt und noch dazu wenig
berauschend gespielt sind. Vieles ist zudem einfach nicht glaubwürdig, wenn nicht gar höchst unlogisch. Gerade die Suche nach dem Maulwurf innerhalb der
Verbrecherorganisation ist ziemlich bescheuert ausgefallen und sorgt eher für ein Kopfschütteln beim Zuschauer, als für die nötigen mitreißenden Momente.
Der profilierte Actionchoreograph Fung, hätte sich eher auf die Bereiche konzentrieren sollen, die er auch beherrscht. Allerdings weißt Edge Of Darkness dort ebenfalls
große Defizite auf. Man kann wirklich nicht behaupten, der Film wäre übermäßig actionreich ausgefallen. Es gibt nur zu Anfang und während der letzten Minuten zwei
größere Szenen, in denen dann ausgiebig geballert wird. Den Rest bilden sehr kurze Keilereien und eine Foltereinlage, die man getrost vernachlässigen kann. Das
reicht eindeutig nicht, um bei einem Film mit so wenigen inhaltlichen Höhepunkten für den nötigen Ausgleich zu sorgen. Qualitativ sind die Actionszenen insgesamt auch
nur höchst durchschnittlich ausgefallen und hinterlassen kaum einen bleibenden Eindruck. Die zumeist sehr ungeschönt dargestellte Gewalt passt stilistisch zwar ganz
gut zum ruppigen Grundton des Films, doch wirklich sehenswert sind diese Momente nicht. Da hat Fung Hak On doch schon wesentlich eindruckvolleres in seiner
Karriere abgeliefert.
Die eine oder andere Actionszene mehr, hätte Edge Of Darkness letztendlich gut zu Gesicht gestanden und er wäre wahrscheinlich wesentlich erträglicher ausgefallen.
So aber bleibt kaum mehr als ein langweiliger Dramastoff, der mit ein paar ruppigen Einlagen garniert wurde.
(S.G.)
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