Der Polizist Chun verfolgt den Mörder K, der nur mit Hilfe seiner Komplizin entkommen kann. Chun muß entsetzt feststellen, daß es
sich bei dieser Person um seine
Exfreundin Faye handelt, die er bis heute nicht vergessen konnte. Es wurmt ihn ziemlich, daß sie und K ein Paar sind. Mit Hilfe einer
blinden Radiomoderatorin kann er
Faye ausfindig machen. Diese hat sich während der Verfolgung von K an den Augen verletzt und kann momentan ebenfalls nichts
sehen. So gibt sich Chun als stummer
Freund der Moderatorin aus. Die Drei unternehmen fortan sehr viel zusammen. Chun versucht so herauszufinden, warum Faye ihn
verlassen hat und nun mit K zusammen
ist. Im Laufe der Zeit kommen sich er und die blinde Moderatorin immer näher und Chun scheint eine glückliche Zukunft vor sich zu
haben. Doch dann versucht Faye ihren
Geliebten K, den Chun inzwischen festnehmen konnte, aus dem Polizeigewahrsam zu befreien. Plötzlich stehen sich Chun und das
Pärchen gegenüber.
The Enemy, wer bei diesem Titel ein Drama und keinen Actionthriller erwartet, der liegt völlig richtig und hat meinen vollen
Respekt. Was haben sich die Herren von der
Titelschmiede hier nur wieder einmal gedacht. Erst falsche Erwartungen wecken und dann noch nicht mal mit dem dargebotenen
halbwegs überzeugen können.
Action sucht man hier jedenfalls vergebens und auch der Thrill hält sich arg in Grenzen. So muß man sich mit einem lupenreinen
Beziehungsdrama zufrieden geben. An
sich ist das ja auch nichts schlechtes, nur ist The Enemy eine Genrevertreter der übelsten Sorte. Das liegt vor allem an einer arg
konstruiert wirkenden Geschichte, die es
zu keiner Zeit schafft den Betrachter auch nur annähernd für das Geschehen oder die handelnden Personen zu interessieren. Statt
dessen bestimmen schwülstige und
besserwisserische Dialoge das Bild, die The Enemy zu einem Langeweiler erster Güte machen. Es wird viel zu viel geredet, ohne
daß der Film auch nur irgend etwas zu
sagen hätte. Zwar gesteht man den Hauptdarstellern durchaus ein eigenes Profil zu, doch werden die Handlungen der
Protagonisten ebenso von Kindereien und
Plattheiten bestimmt wie die Story. So muß man sich durch haufenweise Längen quälen, die Regisseur Chan Gin Tak auch mit seiner relativ sicheren Inszenierung kaum
wettzumachen vermag.
Das Hauptproblem ist hier ohne Zweifel
das Drehbuch, daß in Sachen Glaubwürdigkeit nicht selten die Grenze des Vertretbaren überschreitet, so daß der Autor die
Geschichte oftmals nur durch Meister Zufall
halbwegs zusammenhalten kann. Die Darsteller geben sich zwar redlich Mühe und sind insgesamt auch überzeugend, doch
haben sie im Kampf gegen den vor
Naivitäten nur so gespickten Plot keine Chance.
Es bleibt letztlich ein gähnend langweiliges Drama, daß nicht annähernd in der Lage ist, den Zuschauer zu fesseln und so keinerlei
Daseinsberechtigung hat.
(S.G.)
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |