Jade Leung ist Streifenpolizistin. Bei einem ihrer ersten Einsätze wird ihr Freund, der natürlich auch ein Cop ist und ein weiterer
Kollege, von einer maskierten Räuberbande getötet. Darauf beschließt die junge Frau sich vom eingeschüchterten Mädel in eine
abgebrühte Super-Polizistin zu verwandeln. Gesagt getan. Sie verrät nun sogar ihre einzige Freundin, eine Drogendealerin, an die
Kollegen. Natürlich nicht, ohne sich vorher selbst noch einen ordentlichen Schuß Heroin gesetzt zu haben. Soviel Zeit muß halt
sein. Irgendwann verliebt sich Jade dann in einen Gangster. Ihr Vorgesetzter will, dass sie undercover gegen ihren neuen Freund
ermittelt. Die Gute sitzt nun zwischen zwei Stühlen und die Geschichte nimmt ihren gewohnten Gang.
Regisseur Chan Dung Chuen outet sich mit Enemy Shadow als großer Wong Kar Wai Verehrer. Jedenfalls imitiert er hier deutlich
dessen Inszenierungsstil. Er versucht es zumindest. Es erübrigt sich wohl zu sagen, daß er nicht annähernd die inhaltliche und
technische Brillianz von Wai erreicht. So etwas wie einen eigenen Stil kann man bei ihm nicht annähernd entdecken. Gähnend
langer, absolut sinnloser Einsatz von Zeitlupe und hier und da eine kleine technische Spielerei machen halt noch keinen
anspruchsvollen Film.
Die Hauptdarsteller philosophieren andauernd über Gott und die Welt. Dem Zuschauer geht das aber schon nach kurzer Dauer
gelinde gesagt am Arsch vorbei. Hauptdarstellerin Jade Leung gehört ohne Frage zu den ganz schnuckeligen des HK-Kinos,
doch das schauspielerische Talent hat ihr der Herrgott leider nicht mit in die Wiege gelegt. Der Rest der nicht weiter
erwähnenswerten Besetzung ist völlig unbekannt und das zu recht. Auch die sporadisch eingestreuten Actionsequenzen können
dieses völlig mißratende Filmchen nicht mehr retten.
Ein Langeweiler der schlimmsten Sorte.
(S.G.)
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