Da seiner Frau ein Herzleiden zu schaffen macht, ist der angesehene Geschäftsmann Yep sexuell wenig ausgelastet. Mehr oder
weniger durch einen
Zufall gerät er an Fong, einen undurchsichtigen Voodoopriester, der ihm für ein stattliches Salär einige erotische Eskapaden
verspricht, die sich
allerdings nur in seinen Träumen abspielen sollen.
Die Wirkung seines ersten feuchten Traumes ist für Yep unbeschreiblich. Also läßt er seine anfängliche Zurückhaltung fallen und
bestellt gleich ein
ganzes Paket neuer Träume bei Fong. Viel zu spät bemerkt er, daß seine nächtlichen Ausflüge nicht zu unterschätzende
Nebenwirkungen mit sich
bringen. Als er plötzlich vor den nicht gerade appetitlichen Leichen der ersten Familienmitglieder steht, bittet er Fong eindringlich
die Träume
zurückzunehmen. Doch dieser entpuppt sich als geldgeiler Sack und fordert nun neben Unsummen auch die Überschreibung von
Yep´s Firma auf
seinen Namen. In seiner Verzweiflung läßt dieser sich auch darauf ein, doch damit haben sich seine albtraumhaften Zustände noch
lange nicht für ihn
erledigt.
Wenn Wong Jing bei einer Produktion seine Hände mit im Spiel hat, dann kann dabei einfach nichts wirklich berauschendes
herauskommen. Also geht
man so schon mit gedämpften Erwartungen an Erotic Nightmare heran, um dann positiv überrascht zu werden. Nicht das wir es mit
einem wirklich
guten Film zu tun hätten, doch zu kurzweiliger und durchaus typischer Wong Jing-Unterhaltung reicht es hierbei allemal.
Wie nicht anders zu erwarten, ist der reißerische Titel auch absolut Programm. Regisseur Steve Cheng setzt bei Erotic Nightmare
also in erster Linie
auf sleazige Schauwerte, die in der ersten Hälfte vorwiegend sexueller Natur sind. Dank einer hübschen Protagonistin, die
Anthony Wong durch
seine feuchten Träume sehr aktiv begleitet, ist das ganze Gerammel für einige Zeit auch weitestgehend unterhaltsam. Da gerade
Wong Jing nicht
erst seit gestern im Business tätig ist, sind die beiden Macher natürlich geschickt genug zu wissen, daß solche Orgien nicht
unbedingt abendfüllend
sind und ziehen so auch pünktlich zur zweiten Hälfte die Notbremse.
Nun werden der ganzen Angelegenheit lange Messer und einige Voodoorituale beigemengt, die vor allem die Freunde des durch
und durch
Niederträchtigen zufriedenstellen dürften. Dadurch bleibt Erotic Nightmare freilich jenseits allen guten Geschmacks und große
Kinokunst darf man
ohnehin nicht erwarten, da inhaltlich nun wirklich nichts außergewöhnliches geboten wird. Doch Steve Cheng versteht es, trotz der
hier zum x-ten
Mal verbratenen und ziemlich ausgelutschten Voodoo-Thematik, geschickt einige spannende Momente zu kreieren. Zudem
präsentiert sich Erotic
Nightmare in einer durchaus gelungen Inszenierung die stellenweise sogar recht atmosphärisch rüberkommt, so daß sich der Film
schon dadurch vom
Gros der billigen Cat. III-Werken abhebt.
Es bleibt somit festzuhalten, daß eine gekonnte Mischung aus viel Sex und einigen groben Geschmacklosigkeiten dafür sorgt,
daß hier während der
gesamten Laufzeit wirklich keinerlei Längen entstehen und so etwas ist in diesem Filmbereich ja nicht unbedingt an der
Tagesordnung. Wer sich also
auf das sehr niedrige Niveau herablassen und natürlich auch einen Genuß an spekulativen und niederträchtigen Momenten
verspüren kann, der ist
hier für neunzig Minuten sehr gut aufgehoben.
(S.G.)
-
zur EROTIC NIGHTMARE Kritik auf THE
LONGEST SITE
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |