Eine Killerbande soll einen Auftrag ausführen, irrt sich dabei aber in der Hausnummer und metzelt so versehentlich Frau und Sohn des friedliebenden Familienvaters
Derek Yee nieder. Der ist natürlich am Boden zerstört und setzt alle Hoffnungen darauf, dass die Polizei die Mörder ihrer gerechten Strafe zuführen wird. Er kann dabei
nicht wissen, dass die Killer selbst teils hochrangige Polizisten sind, die von ihnen beschlagnahmte Drogen weiterverkaufen.
Durch einen Zufall findet Derek dann heraus, dass der Anschlag eigentlich seinem Nachbarn gelten sollte. Der ist seit der Tat allerdings spurlos verschwunden. Also
steigt er in dessen Haus ein und findet dort versteckte Drogen. Als sein Nachbar die Drogen aus dem Versteck holen will, lauert Derek ihm auf und stellt ihn zur Rede. Er
gibt schließlich zu als Drogenkurier gearbeitet zu haben und verrät ihm auch den Namen seines Auftraggebers.
Jetzt hat Derek eine heiße Spur und er weiht die Chefin der Antidrogeneinheit der Polizei ein. Man vereinbart ein Treffen zwischen ihr und Dereks Nachbarn, um ihn
später als Kronzeugen zu nutzen. Doch dieses Zusammentreffen hat nicht nur für Derek fatale Folgen. Von einem Moment auf den anderen steht er plötzlich unschuldig
als gesuchter Mörder da, der nur noch die Chance hat seine Unschuld selbst zu beweisen.
Eigentlich ist Fatal Mission nur einer unter vielen Actionfilmen des Jahrgangs 1991, der seine typische Rachestory ohne nennenswerte Ideen oder Überraschungen
herunterspult. Dadurch bedingte Vorhersehbarkeit und die furchtbar einfältigen Dialogen sollten den Film eigentlich tief im B-Filmdschungel versinken lassen. Doch oh
Wunder, Fatal Mission gelingt es durchaus sich etwas von der Masse seiner Genrekollegen abzuheben.
Zumindest in der ersten Stunde entwickelt sich die Handlung, dank eines Drehbuchs, dass jederzeit um einen gewissen Grad an Logik bemüht ist, nicht nur aufgrund von
Zufällen, wie das bei dieser Art von Film eigentlich gang und gäbe ist. Das beschert Fatal Mission sogar den ein oder anderen spannenden Moment, so dass es
Regisseur Stephan Yip problemlos gelingt, sein Werk trotz deutlicher Zurückhaltung im Actionbereich ohne Längen ins Schlussdrittel zu führen. Die guten inhaltlichen
Ansätze sind ab diesem Zeitpunkt allerdings wie weggeblasen und die Story schlägt einen unlogischen Purzelbaum nach dem anderen. Dem hält Yip aber eine ganze
Ladung Actionszenen als Ausgleich entgegen, so dass von Langeweile auch hier absolut nicht die Rede sein kann.
Trotz der beiden weiblichen Mitwirkenden Saskia van Rijswijk und Sibelle Hu hat Fatal Mission allerdings erstaunlich wenige Martial Arts Szenen zu bieten. Die
ahnsehnlichen Actionszenen spielen sich eher auf dem Ballersektor ab und machen weniger durch Rasanz von sich Reden als durch eine gehörige Prise Härte, die
einige grimmige Brutalitäten für den Zuschauer bereithält.
Alles in allem ist Fatal Mission ein durchaus überzeugendes B-Picture. Inhaltlich wesentlich verträglicher als die meisten Kollegen, bietet er harte und gute Unterhaltung.
(S.G.)
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |