Eine Hongkonger Reisegruppe ist auf den Philippinen unterwegs. Durch einen Zufall geraten sie in eine Schießerei zwischen
Untergrundkämpfern und der Polizei und werden kurzerhand mit samt des Busses von den Terroristen gekidnappt. Nachdem sie
in den philippinischen Dschungel verschleppt worden sind, beginnt ein grausamer Horrortrip für die Reisegruppe. Der
Terroristenführer will mit der ihnen als Faustpfand seinen Bruder aus der militärischen Gefangenschaft freipressen. Als die
Regierung zuerst nicht auf die Forderung eingeht, bekommen die unschuldigen Reisenden die ganze Grausamkeit ihrer Entführer
zu spüren. Doch dann reißen sich die Gepeinigten zusammen und wachsen über sich hinaus.
Auf formaler Ebene gibt es dank der gelungenen und soliden Inszenierung von Eric Tsang, der auch in der Rolle des Reiseführers
eine erstklassige Vorstellung abliefert, nichts auszusetzen. So glänzt Fatal Vacation auch durch eine weitestgehend klamaukfreie
und ungewöhnlich realistische Umsetzung.
Leider wird aber auf Grund einiger aufgesetzt wirkender Brutalitäten und Vergewaltigungen diese Realitätsnähe nicht mit in die
Story übernommen. Statt dessen wird viel zu viel Schwarzweißmalerei betrieben. Die Entführer z.B. erfüllen alle nur erdenklichen
Klischees. Böses Grinsen, diabolisches Lachen und Manieren wie die ersten Menschen. Die Art wie die philippinischen
Charaktere hier gezeichnet werden, muß man schon im höchstem Maße als rassistisch bezeichnen. Aber auch das Verhalten der
unschuldigen Geiseln ist wenig glaubwürdig. Ihre Metamorphose von eingeschüchterten und völlig verängstigten Gefangenen zu
gnadenlosen Kampfmaschinen ist der Geschichte nicht gerade zuträglich.
Trotzdem hat Fatal Vacation neben der erstklassigen Inszenierung auch seine guten Seiten. Ganz besonders die nicht gerade
seltenen und ordentlich inszenierten Actionszenen dürften für einige Unterhaltung beim Zuschauer sorgen. Das besondere
Highlight sind aber die Szenen im Gefangenenlager, die schon einige Elemente der Lagerszenen aus John Woo´s Bullet In The
Head vorwegnehmen und mit einigen äußerst intensiven Momenten aufwarten können.
Inhaltlich ist Fatal Vacation ganz sicher äußerst fragwürdig. Wer aber darüber hinwegsehen kann, dürfte durch eine tolle Leistung
von Eric Tsang hinter und vor der Kamera und eine Vielzahl von Actionszenen ordentlich unterhalten werden.
(S.G.)
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zur FATAL VACATION Kritik auf THE
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