Hongkong wird von der Korruption regiert. Politiker und fast alle Polizisten lassen sich von den mächtigen Triaden schmieren. Der
Streifenpolizist Wong ist einer der
wenigen Männer, die sich nicht bestechen lassen. Dafür muß er während einer Drogenrazzia fast mit dem Leben bezahlen. Er wird
angeschossen und für dienstuntauglich
erklärt.
Als er das Krankenhaus verlassen will, wartet schon die hübsche Staatsanwältin Annie auf ihn. Sie soll im Auftrag der britischen
Krone gegen die allgegenwärtige
Korruption ankämpfen. Nun will sie eine kleine aber schlagfertige Truppe zusammenstellen, die sich des Problems auf der Straße
annimmt. Dazu hat sie den aufrechten
Wong als Anführer auserkoren. Dieser sucht sich jetzt eine Handvoll vertrauenerweckender Männer, die dem Wink mit dem
Geldbündel widerstehen können.
Zuerst hat man große Probleme auch nur kleine Erfolge im Kampf gegen die Korruption zu erzielen, da alle Personen die man sich
vornimmt entweder Angst um ihr
Leben haben oder ebenfalls von den spendablen Triaden profitieren. Erst als ihnen der Buchhalter des Triadenbosses Luk in die
Hände fällt, nehmen die Gangster
Wongs Truppe endlich ernst. Um eine Aussage des Kronzeugen zu verhindern schickt Luk seine Killer los und eine blutige
Auseinandersetzung scheint unausweichlich.
First Shot bedient sich recht ausschweifend bei The Untouchables. Trotzdem ist er mit Abstand der beste unter den massig
existierenden Filmen, die sich mit der
Korruption innerhalb der Hongkonger Polizei und der Gründung der ICAC beschäftigen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen aus Hongkong, die sich De Palmas Film auch zum Vorbild auserkoren haben,
überzeugt First Shot durch eigene Ansätze
und eine wesentlich kurzweiligere Umsetzung, die keinerlei Längen zuläßt und darüber hinaus auch die Charaktere nicht vergißt.
Weiter Pluspunkte sind vor allem David
Lams stringente Inszenierung und die prima aufspielende Darstellerriege von Ti Lung, Maggie
Cheung, Simon Yam und Waise
Lee.
Im Großen und Ganzen hat First Shot einen ernsten Grundton, der aber gelegentlich durch witzige Einsprengsel durchbrochen wird.
Es handelt sich dabei aber nur um
sehr wenige Szenen, die dann auch richtig ins schwarze Treffen. Der diesbezügliche Höhepunkt ist unbestreitbar Ti Lung, ganz in
Lack und Leder gekleidet, auf der
Suche nach einem Verdächtigen in einer Schwulenbar. Diese Szene muß man einfach gesehen haben. Aber auch in Sachen
Action hat David Lams Werk einiges zu
bieten. Der Showdown ist großartig und hat neben einigen Shoot Outs noch einige bodenständige, aber dafür auch sehr feine
Martial Arts-Szenen zu bieten.
So ist First Shot, trotz ständiger Reminiszenzen an sein Vorbild, insgesamt hartes und recht spannendes Entertainment, daß für
einen außerordentlich gelungenen
Zeitvertreib sorgt.
(S.G.)
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