Yakuza-Boß Fudoh ist bei seinen Kollegen in Ungnade gefallen. Um seine Schuld zu sühnen präsentiert er den entgeisterten
Bossen den Kopf seines ältesten Sohnes.
Leider wurde diese Enthauptung von Riki, seinem jüngsten Sprößling, beobachtet.
Zehn Jahre später ist klein Fudoh zu einem jungen Mann gereift, der die komplette Lehrer- und Schülerschaft seiner Schule in
seinen Händen hat. Doch Riki konnte die
brutale Bluttat, die er als kleines Kind beobachten mußte bis heute nicht verwinden. Er sinnt immer noch auf Rache. Zusammen mit
einigen Mitschülerinnen gründet er
eine geheime Yakuza-Organisation, die mit Hilfe von Killern im Grundschulalter, einen Yakuza-Boß nach dem nächsten auf
grausamste Weise abschlachten läßt.
Sein Vater, der von den Machenschaften seines Steppkes nicht die leiseste Ahnung hat, kommt diese Gewaltorgie gerade recht.
Er kann so die alleinige Herrschaft der
Unterwelt von Kobe übernehmen. Als er eine Kooperation mit einem niederträchtigen Mainland-Yakuza plant, findet das Riki gar
nicht komisch und will auch diesen
eliminieren lassen. Doch der Mordanschlag mißlingt und so erfährt der Vater von den Machenschaften seines Sohnes.
Fudoh Senior holt nun sein letztes Aß aus dem Ärmel. Er schickt seinen unehelichen Sohn, von dessen Existenz Riki nicht die
leiseste Ahnung hat, aus, um den
Halbbruder und seine mörderische Truppe auszuschalten.
Als wenn man es nicht schon immer gewußt hätte, mit Fudoh - The New Generation treten diese kleinen lustigen Japaner nun
endgültig den Beweis an, daß Perversion
und Niedertracht im Land der aufgehenden Sonne ihr Zuhause gefunden haben. Natürlich kann dies alles nicht ohne eine
zusätzliche Portion völlig übertriebener Gewalt
von statten gehen. So wird die Meßlatte in dieser Hinsicht auch noch um einiges höher angelegt und entschwindet bei Fudoh
schon fast in astronomische Höhen. Hier ist
alles noch eine Spur krasser und härter als erwartet.
Und wenn das Ganze dann noch wie hier in einer visuell höchst ansprechenden Verpackung präsentiert wird, hat man es mit dem
perfekten Partykracher zu tun. Zu mehr
reicht es bei Fudoh allerdings nicht, denn inhaltlich darf man keine geistigen Höhenflüge erwarten. Trotzdem ragt der Film auch
storymäßig aus dem sonstigen Einerlei
heraus, da es Miike Takeshi ähnlich wie Kitano Takeshi versteht, das doch schon etwas ausgelutschten Yakuza-Genre aus einem
etwas anderen Licht zu präsentieren.
Freilich auf nicht so hohem Niveau wie sein genialer Kollege, doch genauso faszinierend.
Im Gegensatz zu Kitano interessiert sich Miike kaum für tiefgreifende Aspekte seiner Charaktere, sondern legt viel mehr Wert auf
eine Geschichte voller Abstrusitäten und
Durchgeknalltheiten. Davon wimmelt es nur so in Fudoh und der Betrachter kommt garantiert aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Man könnte hier jetzt eine Ellenlange
Aufzählung über diese Absonderlichkeiten folgen lassen, doch dies würde der Ganzen Sache deutlich den Spaß nehmen. Nur
soviel, enttäuscht wird man in dieser
Hinsicht keinesfalls.
(S.G.)
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