Die Polizei findet die Leiche eines brutal ermordeten Architekten. Der windige Inspektor Pao hat schnell einen Verdächtigen
gefunden. Der Sprengstoffexperte Mak Kwan
wird unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Bereits nach kurzer Zeit gesteht er den Mord. Doch Pao glaubt nicht an seine
Version eines Raubmordes, denn in
Mak Kwans Wohnung wurde neben Materialien zur Herstellung von Sprengstoff auch ein Bauplan eines Tresorraumes gefunden.
Der Inspektor vermutet nun, daß Mak
Kwan einen Überfall plant, doch der Täter weist alle Vermutungen in diese Richtung von sich.
Nun versucht Pao Kwans Freundin, Chung Lai Hung, unter Druck zu setzen. Leider hat er auch damit keinen Erfolg. Als Mak Kwan in
ein anderes Gefängnis verlegt wird,
starten seine Komplizen eine waghalsige Befreiungsaktion. Allerdings hat Pao damit gerechnet und kann die Befreiung
verhindern. Doch er muß einen hohen Preis für
seinen Erfolg zahlen, da zwei Kollegen bei dem Einsatz ihr Leben verlieren.
Durch die Hilfe seiner Mitgefangenen gelingt Mak Kwan schließlich doch noch die Flucht aus dem Gefängnis. Nun ist es an der Zeit
den großen Coup durchzuziehen. Für
Pao entwickelt sich der Fall zu einem Rennen gegen die Uhr. Er muß schleunigst herausfinden, zu welchem Tresorraum der
Bauplan gehört. Schließlich wird man beim
Hong Kong Jockey Club fündig. Pao fährt ein großes Polizeiaufgebot auf. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, daß Mak Kwan und
seine Männer losschlagen.
Nach seinem kurzen Hollywood-Intermezzo kehrt Ringo Lam mit Full Alert zu seinen Wurzeln zurück. Endlich wieder gute
Darsteller, ein intelligentes Drehbuch und
absolute künstlerische Freiheit.
So ist Full Alert auch viel eher ein großartiger Schauspielerfilm als ein vordergründiger Actionstreifen. Lam stellt eindeutig seine
Protagonisten in den Mittelpunkt des
Geschehens. Lau Ching Wans und Francis Ngs gemeinsame Szenen sind ähnlich intensiv, wie das Aufeinandertreffen von Al
Pacino und Robert de Niro in Michael
Manns Heat. Diesem Film ist Full Alert insgesamt nicht unähnlich. Allerdings handelt es sich hier keinesfalls um einen Abklatsch,
da Ringo Lam genug eigenständige
Ideen entwickelt. Mit einem billigen Plagiatsvorwurf würde man Full Alert mehr als Unrecht tun, da er nur Versatzstücke von oben
genanntem aufgreift und diese zu einem
eigenständigen Ganzen verbindet. Schon der sehr düstere Grundton hebt Full Alert in eine eigene Klasse.
Sehr beeindruckend ist auch, daß sich der Regisseur die Zeit nimmt, auch die Nebendarsteller eingehend zu charakterisieren. Als
wäre das alles nicht schon genug, so
liefert Ringo Lam, der Meister von wahnwitzig inszenierten Autoverfolgungsjagdten, mit dem hier gezeigten sein Meisterstück ab.
Packender und halsbrecherischer kann
man eine Verfolgungsjagd kaum inszenieren. Die anderen Actionszenen sind Lam-typisch sehr bodenständig inszeniert. Diese
Realitätsnähe macht das Geschehen
aber nur noch schweißtreibender.
Die formal überragende Umsetzung, phantastische Schauspieler und ein in sich geschlossenes Drehbuch machen Full Alert zu
einem absoluten Hochgenuß. Ein
großartiger Film!
(S.G.)
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