Garuda
Thailand, 2004

Regie:
Monthol Arayangkul

Darsteller:
Sornram "Num" Teppitak, Sara Legge, Daniel B. Fraser, Yani Tramod, Chalad Na Songkla, Piya Vimuktayon, Thanapong Kumvit, Phruk Peeranan, Suthipong Samkumpim, Suthiporn Meta
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Leena, eine junge Archäologin, und ihr Partner Tim wollten eigentlich einige Ausgrabungen in Thailand machen, um näheres über den Garuda herauszufinden. Dies wurde ihnen allerdings aufgrund ihrer nicht thailändischen Herkunft versagt. Eines Tages werden die beiden jedoch in aller Eile von der Regierung kontaktiert. Von einer Spezialeinheit der Armee werden sie in ein riesiges Höhlenlabyrinth geführt, dass man bei Bohrungen für eine neue U-Bahnstrecke in Bangkok entdeckt hat. Dort wird ihnen das gigantisches Fossil eines Vogels präsentiert.

Nach kurzer Untersuchung des Fundes wird das Ding allerdings durch ein versehen unter Strom gesetzt und es erwacht. Jetzt gibt es kein halten mehr für den Garuda und er metzelt alles nieder was ihm in die Quere kommt. Die Elitesoldaten werden einer nach dem anderen getötet, bis letztlich nur noch der Anführer übrig bleibt. Zusammen mit den beiden Wissenschaftlern flüchtet er aus dem Tunnelsystem. Doch auch dem Garuda gelingt es, sich an die Oberfläche zu arbeiten und er zieht eine Schneise der Verwüstung durch ganz Bangkok.



Mit Garuda hat nun auch das Land des Lächelns seinen ersten großen Monsterfilm vorzuweisen. Das für thailändische Verhältnisse sehr kostspielige Projekt, wurde von Anfang an als großer Popcorn-Event angelegt, so dass man jegliche Hoffnung auf einen etwas anderen Genrebeitrag gleich wieder ad acta legen kann. Obwohl durchaus Potential für einen halbwegs eigenständigen Monsterfilm vorhanden gewesen wäre, erweist sich auch Garuda als die übliche Standardware aus mittelmä ßigen Digitaleffekten und reichlich abgenutzten Figurenklischees.

Dabei hätte sich der Film so leicht von anderen Beiträgen dieser Gattung abheben können, wäre man nur ein bisschen ausführlicher auf die Hintergründe des Monsters eingegangen. Schließlich ist der Garuda nicht nur das thailändische Wappentier, sondern nimmt in dem asiatischen Land auch einen hohen Stellenwert in der Sagenwelt ein. Leider macht der Film aber rein gar nichts aus dieser Prämisse. Anstatt dort anzusetzen verliert sich die Produktion von Anfang an im typischen Genregeplänkel. Vor allem in der ersten Dreiviertelstunde, in der praktisch gar nichts passiert, wird die Geduld des Zuschauers ein ums andere mal auf eine harte Probe gestellt. Der Film will dabei einfach nicht so recht in Fahrt kommen. Stattdessen begnügen sich die Protagonisten damit, durch das Tunnelsystem zu latschen und hohle Sätze von sich zu geben, die so klischeehaft sind, das sie schnell zur Ermüdung des Zuschauers führen. Das Verhalten der Akteure ist darüber hinaus dermaßen blöd, das man sich einfach nur wünscht, der Garuda würde mit dieser Ansammlung von völligen Idioten sofort kurzen Prozess machen. Vor allem Hauptdarstellerin Sara Legge, die als einzige Qualität ihr fabelhaftes Aussehen anführen kann, und ihr westlicher Sidekick, stellen die Geduld des Zuschauers immer wieder auf eine harte Probe. Im Gegensatz dazu ist der actionerprobte Num Teppitak als stoischer Held eigentlich ganz gut besetzt. Wie alle anderen Beteiligten auch, kann er zwar darstellerisch kaum überzeugen, doch geht er als einziger Beteiligter nicht auf die Nerven.

Sobald das Monster auftaucht, gewinnt der Film allerdings zusehends an Tempo und entwickelt sich zu einem durchaus unterhaltsamen Genrevertreter. Wenn der Garuda sich durch Bangkok wütet und eine Schneise der Zerstörung hinterlässt, dann bietet die Produktion zumindest für die Zielgruppe der eingefleischten Monsterfans genug Schauwerte, um ihn zu einem durchaus lohnenden Zeitvertreib werden zu lassen. Die vielen Digitaleffekte sind dabei insgesamt sehr ansehnlich ausgefallen, wenn sie auch bei weitem noch nicht mit dem Niveau Hollywoods konkurrieren können. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit den Actionszenen, die selten spektakulär sind, aber immerhin für eine gewisse Kurzweil sorgen können.

Abschließend bleibt einfach festzustellen, dass die grottigen ersten Minuten und das verschenkte Potential um die Hintergründe des Garuda für einen reichlich faden Beigeschmack sorgen. Es bleibt eine knallhart kalkulierte Großproduktion ohne jeden Charme und Verstand, die zumindest in der zweiten Hälfte eine recht unterhaltsame Note vorweisen kann. Den Spaßfaktor eines gelungeneren japanischen Monsterfilms erreicht Garuda dabei allerdings zu keiner Zeit.

(S.G.)

 

   

   

   

   

   

 

- mehr zur Mythologie des Garuda gibt es hier und hier

 


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