Leena, eine junge Archäologin, und ihr Partner Tim wollten eigentlich einige Ausgrabungen in Thailand machen, um näheres über
den Garuda herauszufinden. Dies
wurde ihnen allerdings aufgrund ihrer nicht thailändischen Herkunft versagt. Eines Tages werden die beiden jedoch in aller Eile von
der Regierung kontaktiert. Von einer
Spezialeinheit der Armee werden sie in ein riesiges Höhlenlabyrinth geführt, dass man bei Bohrungen für eine neue U-Bahnstrecke in
Bangkok entdeckt hat. Dort wird
ihnen das gigantisches Fossil eines Vogels präsentiert.
Nach kurzer Untersuchung des Fundes wird das Ding allerdings durch ein versehen unter Strom gesetzt und es erwacht. Jetzt gibt es
kein halten mehr für den Garuda
und er metzelt alles nieder was ihm in die Quere kommt. Die Elitesoldaten werden einer nach dem anderen getötet, bis letztlich nur
noch der Anführer übrig bleibt.
Zusammen mit den beiden Wissenschaftlern flüchtet er aus dem Tunnelsystem. Doch auch dem Garuda gelingt es, sich an die
Oberfläche zu arbeiten und er zieht eine
Schneise der Verwüstung durch ganz Bangkok.
Mit Garuda hat nun auch das Land des Lächelns seinen ersten großen Monsterfilm vorzuweisen. Das für thailändische Verhältnisse
sehr kostspielige Projekt, wurde von
Anfang an als großer Popcorn-Event angelegt, so dass man jegliche Hoffnung auf einen etwas anderen Genrebeitrag gleich wieder
ad acta legen kann. Obwohl
durchaus Potential für einen halbwegs eigenständigen Monsterfilm vorhanden gewesen wäre, erweist sich auch Garuda als die
übliche Standardware aus mittelmä
ßigen Digitaleffekten und reichlich abgenutzten Figurenklischees.
Dabei hätte sich der Film so leicht von anderen Beiträgen dieser Gattung abheben können, wäre man nur ein bisschen ausführlicher
auf die Hintergründe des Monsters
eingegangen. Schließlich ist der Garuda nicht nur das thailändische Wappentier, sondern nimmt in dem asiatischen Land auch einen
hohen Stellenwert in der Sagenwelt
ein. Leider macht der Film aber rein gar nichts aus dieser Prämisse. Anstatt dort anzusetzen verliert sich die Produktion von Anfang an
im typischen Genregeplänkel. Vor
allem in der ersten Dreiviertelstunde, in der praktisch gar nichts passiert, wird die Geduld des Zuschauers ein ums andere mal auf
eine harte Probe gestellt. Der Film will
dabei einfach nicht so recht in Fahrt kommen. Stattdessen begnügen sich die Protagonisten damit, durch das Tunnelsystem zu
latschen und hohle Sätze von sich zu
geben, die so klischeehaft sind, das sie schnell zur Ermüdung des Zuschauers führen. Das Verhalten der Akteure ist darüber hinaus
dermaßen blöd, das man sich
einfach nur wünscht, der Garuda würde mit dieser Ansammlung von völligen Idioten sofort kurzen Prozess machen. Vor allem
Hauptdarstellerin Sara Legge, die als
einzige Qualität ihr fabelhaftes Aussehen anführen kann, und ihr westlicher Sidekick, stellen die Geduld des Zuschauers immer wieder
auf eine harte Probe. Im
Gegensatz dazu ist der actionerprobte Num Teppitak als stoischer Held eigentlich ganz gut besetzt. Wie alle anderen Beteiligten
auch, kann er zwar darstellerisch kaum
überzeugen, doch geht er als einziger Beteiligter nicht auf die Nerven.
Sobald das Monster auftaucht, gewinnt der Film allerdings zusehends an Tempo und entwickelt sich zu einem durchaus
unterhaltsamen Genrevertreter. Wenn der
Garuda sich durch Bangkok wütet und eine Schneise der Zerstörung hinterlässt, dann bietet die Produktion zumindest für die
Zielgruppe der eingefleischten Monsterfans
genug Schauwerte, um ihn zu einem durchaus lohnenden Zeitvertreib werden zu lassen. Die vielen Digitaleffekte sind dabei
insgesamt sehr ansehnlich ausgefallen,
wenn sie auch bei weitem noch nicht mit dem Niveau Hollywoods konkurrieren können. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit den
Actionszenen, die selten spektakulär
sind, aber immerhin für eine gewisse Kurzweil sorgen können.
Abschließend bleibt einfach festzustellen, dass die grottigen ersten Minuten und das verschenkte Potential um die Hintergründe des
Garuda für einen reichlich faden
Beigeschmack sorgen. Es bleibt eine knallhart kalkulierte Großproduktion ohne jeden Charme und Verstand, die zumindest in der
zweiten Hälfte eine recht
unterhaltsame Note vorweisen kann. Den Spaßfaktor eines gelungeneren japanischen Monsterfilms erreicht Garuda dabei allerdings
zu keiner Zeit.
(S.G.)
- mehr zur Mythologie des Garuda gibt es hier und hier
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