Der junge Lao rettet auf einer Reise einen kleinen Vogel vor spielenden Kindern. Urplötzlich verwandelt sich der Vogel in Hsiao, einen wunderschönen Geist. Sie wird
von ihrer Herrin dazu missbraucht unschuldige Männer in ihre Arme zu treiben. Wie es kommen musste, verlieben sich die Lao und Hsiao ineinander. Doch die Dämonin
will keinesfalls zulassen, dass sie ihre Dienerin an den jungen Mann verliert und will ihn umbringen. Um das zu verhindern schließt Hsiao einen Pakt mit der Herrin. Diese
lässt ihn am Leben, aber er muss versprechen gegenüber niemanden je ein Wort über die Geisterwelt zu verlieren.
Nachdem das Pärchen von der Dämonin getrennt wurde, zieht der völlig unglückliche Lao weiter. In einer Stadt trifft er auf Lu, die Hsiao zum verwechseln ähnlich sieht. Er
ahnt nicht, dass es sich in Wirklichkeit auch um seine verflossene Liebe handelt. Die beiden verlieben sich schließlich und heiraten. Es dauert nicht lange, da erwartet Lu
ein Kind. Doch dann begeht Lao einen schweren Fehler, der das Glück des Paares von einer auf die nächste Sekunde zerstört. Er bricht sein Versprechen und redet mit
Lu über die Geisterwelt, was dazu führt, dass die Dämonin auftaucht und seine Frau und das Kind mit sich nimmt.
Lao ist am Boden zerstört. Er wendet sich an den legendären Schwertkämpfer Fong, der schon vor vielen Jahren ein Duell mit der bösen Dämonin ausgetragen hat.
Kann er sie nun endgültig besiegen und die Familie wieder zusammenführen?
Golden Swallow ist ein weiterer Fantasystreifen, der sich inhaltlich wie visuell mehr als deutlich von A Chinese Ghost Story inspirieren ließ. Obwohl die Ähnlichkeiten
stellenweise sehr frappierend sind, handelt es sich dennoch um einen sehenswerten und kurzweiligen Genrebeitrag, da die formale Umsetzung sehr viel liebevoller
wirkt, als das beim Großteil ähnlicher Produktionen der Fall ist.
Als großen Pluspunkt kann Golden Swallow für sich verbuchen, dass auch die humorvollen Einlagen, von denen es erwatungsgemäß einige gibt, im Großen und Ganzen
wirklich amüsant ausgefallen sind. Dafür zuständig sind vor allem Eric Tsang und Richard Ng als tapsige Schwertkämpfer, deren komödiantisches Talent unter anderem
auch dafür sorgt, dass die Komik nicht in grenzdebile Bereiche vordringt. Dadurch bleibt der Film durchweg charmant, so dass er sich schon aus dieser Hinsicht deutlich
von den sonstigen Schnellschüssen abheben kann, die dieses Genre massenhaft hervorgebracht hat.
Regisseur O Sing Pui hat Golden Swallow darüber hinaus handwerklich sehr kompetent umgesetzt und bringt die Story weitestgehend stringent voran, so dass mal
abgesehen von kleineren Hängern im Mittelteil, wirkliche Längen nahezu ausbleiben. Auch die Fantasyszenen bieten genug visuelle Reize um die Fans des Genres voll
zufriedenzustellen. Gleiches gilt für die Kampfszenen, die von Yuen Bun und Phillip Kwok durchweg spektakulär und ansehnlich choreographiert wurden.
Neue Ideen oder Überraschungen sollte man hier nicht erwarten. Dennoch besitzt Golden Swallow insgesamt genug Charme, um neunzig Minuten lang für kurzweilige
Unterhaltung zu sorgen. Für Freunde von A Chinese Ghost Story und Co, dürfte der Film genau die richtige Wahl darstellen.
(S.G.)
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