Bu, eine junge und etwas naive Taiwanerin, findet am Strand eine Flaschenpost, in der ein gewisser Alan aus Hongkong nach
seiner großen Liebe sucht. Fasziniert von
diesem Brief verläßt sie ihre Eltern und fliegt nach Hongkong, um "ihren" Alan zu finden. Das gestaltet sich nicht als besonders
schwierig. Doch leider muß sie feststellen,
daß es sich bei seiner Flaschenpost nur um einen Witz gehandelt hat und er obendrein noch ein Schwuler ist, wie er nur im Buche
steht.
Zufällig trifft sie in Hongkong aber auch auf den Millionär Nick Chan, der sich was Frauen anbetrifft, nicht gerade als Kostverächter
entpuppt. Die beiden verlieben sich
ineinander, doch keiner kann es dem anderen so richtig sagen. Zudem muß sich Chan noch mit einem konkurrierenden
Unternehmer herumschlagen, der ihm unbedingt
eins auswischen will. Davon angenervt geht Bu zurück nach Taiwan und ein Happy End ist in weiter Ferne.
Gorgeous, dieser Titel ist hier wirklich Programm und zusätzlich noch einer der ungewöhnlichsten und untypischsten Jackie
Chan-Film seit Crime Story/Island Of Fire.
Nebenbei ist er auch nach langer langer Zeit endlich mal wieder ein in allen Belangen sehenswerter Film des Superstars. In erster
Linie entpuppt sich Gorgeous nämlich
nicht als Actionfilm, sondern als sympathische und romantische Komödie, die zwar auch die üblichen Fights enthält, doch längst
nicht so strunzdumm daherkommt wie
man es von Chan ansonsten so gewohnt ist.
Gorgeous verzichtet völlig auf die sonst typischen Gut und Böse Klischees und kann jedem Charakter etwas gutmütiges
abgewinnen. So sind die Schurken hier
eigentlich überhaupt nicht böse und entpuppen sich letztendlich als faire Sportsmänner. Die eigentliche Hauptattraktion sind aber
weder Jackie Chan noch die Kämpfe,
sondern eine wunderbare Shu Qi, die gekonnt ihren zutiefst liebenswerten Charakter verkörpert. Darüber hinaus gibt es
stapelweise Cameoauftritte von z.B. Michael Hui,
Sandra Ng oder Stephen Chow und einen Tony Leung, der in seiner Rolle als ultraschwuler Alan eine absolute Pracht ist.
Den einzigen Vorwurf den man dem Film machen kann ist, daß Jackie Chans Kampfeinlagen nicht in die eigentliche Story
hineinpassen wollen und hier wie ein
Fremdkörper wirken. Man wird das Gefühl nicht los, daß die Kämpfe nur eingebaut wurden, um den typischen Chan-Fan nicht zu
verprellen. Nichtsdestotrotz sind diese
Martial Arts-Gefechte, die stark an seine großartigen Fights, die er sich seinerzeit mit Benny Urquidez in Wheels On Meals und
Dragons Forever geliefert hat, erinnern,
von erhabener Qualität und schwer zu überbieten.
Trotz kleinerer Mängel macht Gorgeous einfach riesengroßen Spaß und ich weiß wirklich nicht, wann ich mich das letzte mal bei
einem Jackie Chan Film derart blendend
unterhalten habe.
(S.G.)
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zur GORGEOUS Kritik auf THE
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