Stephen Fung, Karen Mok und Jordan Chan arbeiten alle im selben Bürokomplex.
Karen Mok ist in einer Exportfirma beschäftigt und muss nächtliche Überstunden schieben, was ihr selbst nicht ganz geheuer ist, da sich erst vor kurzem eine direkte
Kollegin im Büro auf sehr seltsame Weise das Leben genommen hat. Zudem wird die Toilette in ihrer Etage von allen Kollegen gemieden. Es geht das Gerücht um,
dass dieser Ort von einem Geist bewohnt wird. Als ihr des Nachts allerdings der Schlüssel zur Toilette in der unteren Etage abbricht, bleibt ihr nichts anderes übrig als
den berüchtigten Stillen Ort zu konsultieren. Ein verhängnisvoller Fehler, wie sich schnell herausstellen wird.
Jordan Chan ist ein Tunichtgut, der die Firma seines verstorbenen Vaters übernommen hat. Von Arbeit hält der Partyhengst nicht sonderlich viel und lässt lieber andere
für sich schuften. Ganz besonders seine alte Tante Helena Law muss darunter leiden. Doch Jordan hat was ihre Person angeht, ein größeres Problem. Die seit
unzähligen Jahren in der Firma beschäftigte Dame, steht kurz vor der wohlverdienten Rente, für die Jordan Monat für Monat aufkommen müsste. Also fasst er den
Entschluss, den guten Geist der Firma zu entlassen, damit er um die Zahlungen herumkommen kann. Da er sich das selbst aber nicht zutraut, beauftragt er seinen Partner
mit dieser Angelegenheit und macht selbst erstmal Urlaub in Thailand. Nach seiner Rückkehr muss er jedoch feststellen, dass die alte Dame immer noch in der Firma
beschäftigt ist. Das ist allerdings nicht das einzige, das im Sorgen bereitet. Er trifft sämtliche seiner Angestellten in einem merkwürdigen Zustand an, der ihn selbst
verängstigt. Also konsultiert er einen taoistischen Priester, der ihm furchtbares berichten muss.
Stephen Fung, ein junger und sehr talentierter Computerspieldesigner, tritt seine neue Beschäftigung an. Er trifft dort auf die wunderschöne Shu Qi, von der er sich sofort
angezogen fühlt. Nach und nach fasst sie Vertrauen zu dem neuen Kollegen und berichtet ihm verzweifelt, dass es ein weiblicher Geist auf sie und ihren Bruder
abgesehen hat. Also frequentiert er den gleichen Priester wie schon Jordan, der ihm auch seine Hilfe zusagt. Als er dann allerdings zurück ins Büro kommt, sehen sich er
und Shu Qi direkt mit dem Geist konfrontiert. Jetzt bleibt nur die Hoffnung, das der Priester den Ort rechtzeitig erreicht, bevor es zu spät ist.
Horrorfilme liegen in Hongkong derzeit voll im Trend und schießen förmlich wie Pilze aus dem Boden. Da bleibt es natürlich nicht aus, dass die Qualität der einzelnen
Werke starken Schwankungen unterworfen ist. Erwartungsgemäß kommt dann auch der Großteil dieser Auswürfe über einen faden Low Budget Standard nicht hinaus.
Der aus drei Geschichten bestehende Haunted Office bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Immerhin gelingt es der Produktion, sich gerade noch so im Mittelmaß
zu bewegen, was im Gegensatz zu den meisten anderen Horrorwerken neueren Datums schon mal als positiv zu werten ist. Technisch bietet der von Marko Mak, Bowie
Lau und Not A Woman inszenierte Film dabei ganz solides Handwerk, ohne wirklich spektakuläres oder mitreißendes präsentieren zu können.
Inhaltlich gelingt es Haunted Office allerdings zu keiner Zeit mehr als klischeebesetzten Standard aufzufahren, der kaum für Überraschungen gut ist. Autor Not A Woman
hat es allerdings relativ geschickt verstanden die drei Stories miteinander zu verbinden. Die Handlung wird dadurch zwar sicherlich nicht besser, nur wirkt der Film so
insgesamt ein wenig runder als vergleichbare Omnibusstreifen aus Hongkong. Zudem konnten die Regisseure auf eine solide Darstellerriege zurückgreifen, der man
allerdings nicht unbedingt bescheinigen kann, dass sie mit dem richtigen Feuer bei der Sache war. Ihr Spiel ist zu weiten Teilen genauso unmotiviert wie die Geschichten
in denen sich ihre Charaktere bewegen.
Die Schockmomente sind bei Haunted Office darüber hinaus sehr spärlich gesetzt und lassen sich letztendlich auch nicht als sonderlich gruselig bezeichnen. Zumeist
greifen die drei Regisseure dabei zur Holzhammermethode und konfrontieren den Zuschauer mit ausgelutschten Standards, wie klappernden Türen und wenig
angsteinflößenden Lichteffekten. Gelegentlich darf dann auch mal ein vermeintlicher Geist durchs Bild huschen, gruseliger oder atmosphärischer wird Haunted Office
aber auch dadurch nicht.
Ein Must See Event ist Haunted Office ganz sicher nicht geworden. Letztendlich verfügt der Film über den ein oder anderen unterhaltsamen Moment, so dass sich
zumindest der anspruchslose Allesseher vielleicht zeitweise halbwegs unterhalten kann.
(S.G.)
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