Thailand zu Zeiten des Vietnamkrieges: Die US-Armee hat ihr Hauptquartier nähe Newland, einem heruntergekommen Städtchen in Westernmanier, aufgeschlagen.
Der lokale Mafiaboss glaubt, dass die Amerikaner tonnenweise Gold in der Nähe seines Städtchens verstecken. Also setzt er den Besitzer des lokalen Saloons unter
Druck. Dieser soll seine Freunde, sieben ehemalige Soldaten, anheuern, um den vermeintlichen Schatz zu stehlen. Obwohl sich die Veteranen inzwischen ganz vom
blutigen Kriegstreiben verabschiedet und der Gewalt abgeschworen haben, willigen sie ein.
Leider verläuft der Überfall alles andere als geplant, da der Mafiaboss noch eine Truppe Söldner angeheuert hat, die das Leben der sieben Exsoldaten nach getaner
Arbeit beenden sollen. Zuerst stellt sich jedoch heraus, dass der sagenumwobene Goldschatz aus Chemiewaffenabfällen besteht. Das sorgt für allerlei Verwirrung
zwischen Exsoldaten und Söldnern. Als dann noch die brutale US-Army auftaucht, die grundsätzlich keine Gefangenen macht, läuft die Aktion endgültig aus dem Ruder.
Es kommt zu einem blutigen Feuergefecht, bei dem die Truppe auseinander gerissen wird. Doch als die brutalen Amerikaner Newland angreifen, um alle Spuren zu
verwischen, raufen sich Dorfbewohner und unsere sieben Helden zusammen, um gegen das Böse in die Schlacht zu ziehen.
Lose basierend auf einer erfolgreichen Reihe thailändischer Kinofilme aus dem Jahre 1958 präsentiert Regisseur Chalerm Wongpim mit Heaven´s Seven einen
kunterbunten Mischmasch aus Action, Abenteuer und Komödie, der inhaltlich reichlich zerfahren wirkt.
Dem Unterhaltungswert tut dieser Umstand allerdings kaum einen Abbruch. Wenn die Geschichte auch insgesamt nicht viel her gibt, als bloße Nummernrevue
funktioniert Heaven´s Seven ausgesprochen gut. Augenscheinlich gelungen besetzt mit einer Reihe hipper TV-Komiker verfügt der Film über einen ausgeprägten Hang
zur Selbstparodie. Hier nimmt sich nichts und niemand wirklich ernst. Der Humor ist dabei vorwiegend im Bereich des Slapsticks angesiedelt. Es sitzt zwar bei weitem
nicht jeder Gag und richtig große Lacher gibt es eigentlich auch keine zu verzeichnen, aber zumindest kann man sich als Zuschauer ein permanentes Schmunzeln nicht
verkneifen. Ganz besonders die durchweg schrulligen Charaktere sorgen hier für die nötige Unterhaltung, wie bspw. der vollbärtige und ergraute Anführer einer militanten
thailändischen Faschistengruppe, der seine Hände nur zum Schießen aus den Hosentaschen nimmt, um ansonsten niemanden zu verletzen.
Formal kann sich Heaven´s Seven auch durchaus sehen lassen. Der Actionspezialist Wongpim sorgt für eine schnittige Inszenierung, die sich ausreichend Zeit für eine
ganze Reihe amüsanter Krawallszenen nimmt. Die Action wirkt zwar mitunter etwas schwerfällig, doch großartig Zeit für Leerlauf lassen die zahlreichen Ballereien und
Prügeleien wiederum auch nicht. Harte Momente sollte man hier übrigens keine erwarten, da auch während der Actionszenen immer wieder parodistische Momente
Einzug halten, so dass selbst die stellenweise wirklich grottenschlechten Digitaleffekte irgendwie gewollt wirken.
Gerade für westliche Konsumenten wird der hier gebotene Humor ganz sicher nicht jedermanns Sache sein. Wer allerdings ein Faible für actionreichen und naiven
Slapstick mitbringt, den erwartet mit Heaven´s Seven ein munterer Genrecocktail an der Grenze zur Selbstparodie. Nicht wirklich herausragend, über weite Strecken
aber einfach sehr ordentliche Unterhaltung.
(S.G.)
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