Super Sword, ein abgrundtief böser japanischer Kämpfer, der schon viele tapfere und gute Männer auf dem Gewissen hat, wird vom Schwertkämpfer Mo vernichtend
geschlagen. Doch nach dem Willen des fiesen Japaners soll es in drei Jahren zum Rematch zwischen den beiden Männern kommen. Allerdings wird Mo diesen Kampf
nicht antreten können, da er bei ihrem ersten Aufeinadertreffen gedopt war und nun mit den Nebenwirkungen leben muss. Während seiner Hochzeit ist er nämlich völlig
irregeworden und hat unschuldige Menschen getötet.
Seine Frau Ching nimmt nun eine männliche Identität an und zieht als gefürchteter Schwertkämpfer durch das Land. Doch auch ihre Fähigkeiten reichen nicht aus, um
Super Sword bei seiner Rückkehr schlagen zu können. Als das Duell kurz bevorsteht, erfährt sie vom Ghost Doctor, der ihrem Mann einst die teuflische Medizin
zusammenbraute, dass Super Sword nur durch die Yuen Tin Sword Position vernichtet werden kann. Um diese Kampfstellung einzunehmen, bedarf es sieben
jungfräulicher Kämpferinnen. Also macht sich Ching auf die Suche nach einigen geeigneten Damen, die sich auch schnell finden lassen. Doch bis die sieben Frauen
Super Sword gegenübertreten können, bedarf es noch einiger Ausbildung, die sich schwieriger gestaltet als zunächst angenommen.
Die Paarung Wong Jing und Ching Siu Tung steht in der Regel für eine ziemlich konfuse Mischung aus dumpfer Klamotte und berauschender Action. Genauso verhält es
sich auch mit Holy Weapon, den dieses Duo im Jahre 1993 hervorgebracht hat. Erwartungsgemäß hat die Produktion dann auch einige hervorragende Actionszenen zu
bieten, die aber letztendlich wieder im hinlänglich bekannten und wenig befriedigendem Chaos münden.
Der Auftaktkampf zwischen Bösewicht Simon Yam und Damian Lau ist nichtsdestotrotz allererste Sahne und Ching Siu Tung beweist hier ein weiteres Mal seine große
Klasse. Die beiden Kontrahenten hauen sich hier alles was nicht niet und nagelfest ist um die Ohren und bescheren dem Betrachter so ein paar wirklich spaßige
Momente. Was danach folgt kann man allerdings nur als Zumutung bezeichnen. Die Actionszenen verschwinden für die nächsten siebzig Minuten fast vollständig und
machen Platz für eine Anhäufung nicht mehr zählbarer, unglaublich dämlicher Kalauer. Wenn man sich nicht als Bewunderer der chaotischen Humorausflüge eines Wong
Jing bezeichnen kann, stellt der Film in dieser Zeit einen ziemlichen starken Tobak für den Zuschauer dar. Die Humorattacken nehmen dabei derart unterirdische
Ausmaße an, dass Holy Weapon zwischenzeitlich fast unerträglich wird. Man muss sich schon mit aller Macht durch diese Minuten quälen, um dann den Schlusskampf
wirklich genießen zu können. Dieses Finale ist dann auch nicht von schlechten Eltern, doch kann es nicht mehr ganz an die phänomenale Auftaktschlacht anschließen.
Betrachtet man sich die Besetzung ist mal wieder das große Staunen angesagt. Was hier an weiblichen Darstellern aufgefahren wird, ist schon eine wahre Pracht. Doch
letztendlich macht das Holy Weapon nicht wirklich besser. Sowohl die Martial Arts Fähigkeiten von Michelle Yeoh als die schauspielerischen Qualitäten einer Maggie
Cheung werden hier völlig verschenkt. Beide müssen sich dem unterirdischen Kasperletheater der restlichen Darstellerriege anpassen. Bezeichnend ist hierbei, dass
einzig und allein Ng Man Tat etwas aus der Darstellerriege herausstechen kann. Nur er ist, mit seiner prächtigen Vorstellung als verrückter Doktor mit weißer
Struwwelpetermähne, in der Lage, für den ein oder anderen wirklich heiteren Moment zu sorgen.
Wer auf den typischen Wong Jing Humor steht, der wird auch an Holy Weapon ganz sicher seine Freude haben. Für den Rest dürften die Minuten zwischen den spärlich
gesäten Kampfszenen aber zu einer wirklichen Tortur ausarten.
(S.G.)
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