Zusammen mit ihrem Vater kommen Parinya und Patama mitsamt einer Horde von Arbeitern an die thailändische Küste, wo sie ein altes Gemäuer wieder instandsetzen
wollen, um dort später ein Hotel zu eröffnen. Das mysteriöse alte Haus erweist sich allerdings schon in der ersten Nacht als äußerst unbehaglich, da es am Morgen
schon die erste Leiche zu beklagen gibt.
Die schnell herbeigeeilte Polizei kann mittels einer Hausdurchsuchung und Fingerabdrücken aber schnell den vermutlichen Täter ausmachen. Es ist Pun, der Vater
unserer beiden Helden. Der türmt sofort und lässt seine Kinder mitsamt des Hotels zurück. Doch als die sich sogleich wieder an die Arbeit machen, gibt es einen
weiteren Toten und so langsam dämmert es den beiden jungen Leuten, das hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht.
Parinya und Pat versuchen nun mehr über die Geschichte des Hauses herauszufinden. Nachdem sich die merkwürdigen Vorfälle weiter häufen wird den beiden jungen
Leuten klar, dass hier ein Geist sein Unwesen treiben muss, der es in erster Linie auf ihrer beider Leben abgesehen hat. Als sie bei ihren Nachforschungen auf ein
Ereignis stoßen, in das neben dem längst verstorbenen Hausherren auch ihr Vater vor vielen Jahren verwickelt war, wird ihnen auch klar warum.
Geistergeschichten sind im thailändischen Kino traditionell sehr angesagt. Das dieses Filmland von herzerweichenden bis hin zu nervenzerfetzendem Horror alles zu
bieten hat was das Herz des Genrefans begehrt, haben nicht zuletzt Regisseure wie Nonzee Nimibutr und die Gebrüder Pang mit ihren eindrucksvollen Arbeiten
bewiesen. Aber auch hier ist man vor gnadenlosen Rohrkrepierern nicht gefeit, wie The Hotel, einer der jüngsten Genreausstöße, dem Zuschauer leider immer wieder
vor Augen führt.
Der von Anugool Jarotok inszenierte Film bietet inhaltlich nicht mehr als die übliche Standardgruselstory, die aber auch nicht das geringste an Überraschungen oder
Höhepunkten parat hält. Anstatt hier auf traditionell thailändische Mythen und Elemente zurückzugreifen, verwurstelt die Geschichte vorwiegend Motive aus dem
westlichem Genrekino, die zu einem gänzlich überraschungsarmen Brei zusammengerührt wurden. Die Liste der Zitate umfasst dabei von der Amityville Reihe bis hin zu
Friedkin´s The Exorcist alles was Rang und Namen im amerikanischen Gruselkino hat. Diese Einflüsse hat Jarotok dann allesamt eher ungeschickt in sein Drehbuch
integriert, so dass The Hotel über weite Strecken einen wild zusammengewürfelten Eindruck hinterlässt. Darüber hinaus ist der Film mit seinen 110 Minuten einfach viel zu
lang geraten, so dass zahlreiche Hänger einfach vorprogrammiert sind. Um hier wirklich ein halbwegs unterhaltsames Endergebnis abzuliefern, hätte es inhaltlich schon
etwas mehr bedurft, als einen derart hauchdünnen und mit unzähligen Logiklöchern übersäten Plot.
Technisch macht Jarotok´s Film auch nicht gerade einen sicheren Eindruck. Mehr als biedere Hausmannskost hat The Hotel in dieser Hinsicht nicht zu bieten. In
manchen Szenen wirkt er recht unbeholfen umgesetzt und die Inszenierung erlaubt sich zahlreiche Holprigkeiten, was ganz besonders deutlich zu Lasten der
Schockmomente geht. Da The Hotel aber gerade davon nicht wirkliche Unmengen zu bieten hat, ist das gruselige Endergebnis doch ziemlich kläglich ausgefallen,
wobei gerade das Finale als große Enttäuschung zu werten ist. Wirklich spannende Momente sind hier eher spärlich gesät und auch eine durchaus wünschenswerte
Atmosphäre will sich zu keiner Zeit richtig einstellen.
Ein ausgelutschter Gruseler von der Stange. The Hotel ist das beste Beispiel für einen völlig verkorksten Genrefilm.
(S.G.)
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zur THE HOTEL Kritik auf THE
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