Interactive Murders
Hongkong, 2001

Regie:
Billy Tang Hin Shing

Darsteller:
Andy Hui Chi On, Nicola Cheung Sam Yuet, Ken Wong Hop Hey, David Lee Wai Sheung, Irene Santiago Casiano, Mak Yun Kei, Cha Chuen Yee
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Die Hongkonger Popdiva Anna wird auf äußerst mysteriöse Weise entführt. Der Entführer veröffentlicht über das Internet einen Film mit seinem Opfer. Dadurch gerät die Polizei auch öffentlich stark unter Druck. Auf die Forderung des Entführers hin, versucht die Polizei Ai Mo, einen ehemals hochdekorierten Inspektor, der sich jetzt als Bodyguard verdingt, als Berater hinzuzuziehen. In Erwartung einer hohen Belohnung willigt der in finanziellen Nöten steckende Mann schließlich auch ein.

Kurz nachdem Mo wieder zur Truppe gestoßen ist, gibt es mit King, einem bekannten Komiker, das nächste Opfer des Kidnappers zu beklagen. Shana, eine Radiowahrsagerin, hatte beide Entführungen voraus gesagt und gerät so als erste ins Fadenkreuz der Ermittler. Doch schon nach kurzer Zeit kann sie die Polizisten und Mo, der sich inzwischen auch zu der flotten Dame hingezogen fühlt, von ihrer Unschuld überzeugen. Also wird auch sie als Beraterin hinzugezogen und es geht mit vereinten Kräften auf die Jagd nach dem Entführer, der mit einem japanischen Schauspieler schon sein drittes Opfer im Visier hat.

Doch auch hier kommt Mo einen kleinen Tick zu spät, so daß der Bösewicht nun drei Prominente in seinen Fängen hat. Die Ermittler vermuten nun, daß irgend jemand hinter dieser Verbrechensserie steht, der noch eine Rechnung mit dem einstigen Cop Mo offen hat. Da der Entführer den Beamten über das Internet aber immer einige Rätsel stellt, deren Nichtlösung eine tote Geisel zur Folge haben würde, kehrt bei ihnen keine Ruhe ein, so daß sie ihm einfach nicht auf die Schliche kommen.

Als der Entführer dann öffentlich ankündigt, die Tötung der Geiseln live über das Internet zu übertragen, macht Mo Minuten vor Ablauf des Ultimatums schließlich eine entscheidende Entdeckung, die ihn zu einem schnellen und gefährlichen Handeln zwingt.



Vielfilmer Billy Tang legt mit Interactive Murders mal wieder ein höchst durchschnittliches Filmchen vor, daß im Vergleich zu seinen letzten Arbeiten mit Abstand am schlechtesten abschneidet. Insgesamt handelt es sich hierbei um einen ziemlich lauen Thriller, der nicht einmal im Ansatz über ein gewisses Potential verfügt, um gelegentlich aus dem Bereich des vorhersehbaren Genrekinos auszubrechen.

Wie so häufig bei Tangs Filmen erweist sich auch hier das Drehbuch als das größte Manko. Plump und überraschungsfrei plätschert Interactive Murders ohne jeden Anflug von Spannung vor sich hin. Drehbuchautor Felix Chong hat zwar durchaus den Versuch unternommen, die Geschichte unter Einbeziehung allerlei interaktiven Schnickschnacks ein wenig aufzupeppen, doch letztendlich geht auch dieses Vorhaben deutlich nach hinten los, da das Gezeigte doch eher eine peinliche als mitreißende Wirkung erzielt.

Obwohl der Entführer den Polizisten immer wieder Aufgaben stellt, die bei Nichtlösung die Tötung seiner Opfer zur Folge haben würde, bringen diese Episoden die Geschichte nicht in einer Szene weiter, geschweige denn das daraus eine gewisse Spannung resultieren würde. Diese Spielereien, mit denen sich Interactive Murders viel zu lange aufhält, erweisen sich zudem für die Auflösung des Falles als völlig bedeutungslos. Die Enttarnung des Entführers ist demzufolge auch nur ein lächerlicher Zufall, der mal wieder die zumeist miserable Qualität von Drehbüchern aus Hongkong unterstreicht. Einen gewissen Überraschungsmoment bietet bei Interactive Murders lediglich der Endtwist, aber auch der ist insgesamt einfach zu weit hergeholt, als das man ihn als wirkliches Highlight bezeichnen könnte.

Auf Grund der völligen inhaltlichen Vorhersehbarkeit will es Billy Tang trotz einer ordentlichen Regieleistung auch formal nicht so recht gelingen, den Film halbwegs mitreißend zu gestalten. Er bemüht sich zwar um ein gewisses Maß an Atmosphäre, nur können seine wenigen Ideen das Endergebnis nicht wesentlich attraktiver gestalten. Gleiches gilt im übrigen auch für die Darsteller, die sich zu keiner Zeit in der Lage sehen, das Interesse des Zuschauers an der Geschichte, trotz solider Leistungen ihrerseits, in irgendeiner Form aufrechtzuerhalten.

Alles in allem ist Interactive Murders nicht mehr als ein einfallsloser Thriller, der ohne größere Höhepunkte auskommen muß und dadurch zu einer durchweg überflüssigen Angelegenheit gerät.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

 


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