Es gibt schon dumme Zufälle im Leben. Drei verschiedene Parteien entscheiden sich, dieselbe Bank am selben Tag auszurauben. Jede allerdings auf ihre eigene
Weise.
Die erste Gruppe gräbt einen Tunnel und will dadurch in die Bank einsteigen. Die zweite Partei wählt eine etwas klassischere Weise und betritt in Polizistenverkleidung
das Geldinstitut. Letzter im Bunde ist der Sohn des Bankiers, seines Zeichens Vizepräsident des Unternehmens und mit enormen Spielschulden gestraft.
Die Gruppen bekommen allerdings jede für sich ein riesiges Problem, als sie zur gleichen Zeit in der Bank aufeinandertreffen. Das führt schnell zu turbulenten
Auseinandersetzungen die in eine Geiselnahme ausarten, bei der auch die ersten Leichen nicht lange auf sich warten lassen.
Die südkoreanischen Filmemacher gelten im Allgemeinen als Komödienspezialisten. Jahr für Jahr bringt die dortige Kinoindustrie eine große Anzahl von Genrewerken
erfolgreich in die heimischen Kinos. Das bei dieser großen Masse an Veröffentlichungen nicht alles Gold ist was glänzt, dürfte wohl jedem durchaus klar sein. Einer
dieser weniger gelungenen Einträge ins Genre ist Jakarta, der eine ziemlich unbefriedigende Mischung aus humoristischen, Thriller- und Actionelementen zu bieten hat.
Der Entführungs- und Banküberfallplot bewegt sich über weite Strecken im gnadenlosen Mittelmaß. Ein Schicksal, dass der Film übrigens auch auf der formalen Ebene
teilt. Die Geschichte die zu keiner Zeit in der Lage ist, sich Glaubwürdigkeit zu verkaufen, hinterlässt insgesamt einen sehr unbefriedigenden Eindruck. Mit all ihren
Plottwists gaukelt sie ständig Raffinesse vor, bietet aber letztendlich nicht mehr als heiße Luft. Die plumpen Versuche des Drehbuchautoren den Zuschauer immer
wieder in die Irre zu führen, gehen fast ausnahmslos nach hinten los und lassen Jakarta inhaltlich reichlich konfus wirken.
Auch der Humor gestaltet sich insgesamt eher wenig erheiternd. Wie es der Name schon nahe legt, erwartet man von einer Komödie auch eine gewisse Komik. Davon
ist bei Jakarta allerdings nicht sonderlich viel zu finden. Nur wenige Szenen verdienen sich wirklich das Prädikat "lustig", wie z.B. die Szene in der einer der Bankräuber
vorübergehend drei Leichen entsorgen will. Sehr viel mehr funktionierenden Humor hat der Film allerdings nicht zu bieten. Insgesamt ist das einfach zu wenig, um in
dieser Hinsicht halbwegs überzeugen zu können.
Obendrein weißt auch die Inszenierung von Jeong Cho Shin ein paar Holprigkeiten auf, so dass der Film auch auf der formalen Ebene nicht gerade als Offenbarung
bezeichnet werden kann. Da hin und wieder mal ein Gag zündet, schrabbt der Film gerade noch so am Totalabsturz vorbei. Empfehlen kann man diese Produktion aber
ganz sicher nicht. Insgesamt doch sehr enttäuschend.
(S.G.)
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |