Viele Jahre nach ihrem Abschluss an der Highschool stehen sich Young Joon und Gi Dong plötzlich wieder gegenüber. Es hat sich viel getan in dieser langen Zeit und
beide sind zwei komplett andere Menschen geworden.
Young Joon, einst der Klassenstreber und ausgemachter Feigling, der jegliche Gewalt strikt ablehnte, ist nun der strengste Lehrer an seiner ehemaligen Schule und
dafür berüchtigt seine Schüler, im wahrsten Sinne des Wortes, sehr hart anzufassen. Gi Dong war damals Anführer einer Jugendgang und ging keiner Schlägerei aus
dem Wege. Obwohl heute ein aufstrebendes Mitglied der Mafia, löst er seine Konflikte mittlerweile ohne Gewalt auf eine ruhige und ausglichen Art. Er wurde von seinem
Boss nun in die alte Heimatstadt zurückgeschickt, um eine dort aktive Mafia Gang zu entmachten und der eigenen Organisation einzuverleiben.
Obwohl sie zu Schulzeiten keine wirklichen Freunde waren, versteht sich die Männer auf anhieb ausgezeichnet und verbringen viel Zeit miteinander. Doch als sich beide
in die Schwester eines von Young Joons Schülern verlieben, werden sie wieder zu Rivalen. Die attraktive Ju Ran ist zwischen dem rauen Charme von Young Joon und
dem Gentlemanhaften Auftreten von Gi Dong hin und hergerissen und kann sich nicht so recht für einen der beiden Männer entscheiden.
Nebenbei muss sich Gi Dong allerdings noch um seinen Auftrag kümmern und der gestaltet sich schwieriger als zunächst erwartet. Der lokale Mafiaboss will seinen
Territorium partout nicht an die größere und wesentlich mächtigere Gang abtreten. So kommt es zu einigen Zwischenfällen, die dazu führen, dass auch Young Joon und
Ju Ran ganz unfreiwillig in die Auseinadersetzung hineingezogen werden, bei der es bald auch sehr handfest zur Sache geht.
Nach seinem Überraschungshit Attack The Gas Station aus dem Jahre 1999 wartete man gespannt auf den nächsten Streich von Regisseur Kim Sang Jin. Der
zugegebenermaßen recht hohen Erwartungshaltung kann er mit Kick The Moon aber leider zu keiner Zeit gerecht werden. Anstatt dem Zuschauer nur im Ansatz etwas
neues bieten zu wollen, geht er hier viel lieber auf Nummer sicher und bedient sich ein weiteres mal des bewährten Anarchomusters. Kick The Moon verfolgt dabei bis
ins kleinste Detail ein ähnliches Konzept wie sein Vorgänger und kann so letztendlich nur verlieren.
Aber auch ohne den Vorgänger ständig zum Vergleich heranzuziehen, ist Kick The Moon im Endeffekt leider nichts weiter als ein lahmes Filmchen, das über den Status
einer hohlen Prügelkomödie kaum hinaus kommt. Obwohl der ein oder andere Gag anfangs durchaus ins Schwarze trifft, greift Kim zu oft auf brachialen
Holzhammerhumor zurück. Irgendwann verbreitet das nur noch Langeweile beim Zuschauer, da man ähnliches einfach schon viel zu häufig gesehen hat.
Zum anderen verspielt das Drehbuch zu leichtfertig das durchaus vorhandene Potential der Geschichte. Anstatt die parodistischen Möglichkeiten des
"Charaktertausches" für sich zu nutzen und in den Vordergrund zu stellen, lässt Kim seine beiden Protagonisten von einer Prügelei in die nächste steuern. Irgendwann
spielt sich die ohnehin immer chaotischer werdende Geschichte dann nur noch im Hintergrund ab. Nicht weniger negativ fallen auch die einzelnen Charaktere auf.
Obwohl durchweg gut gespielt, sind die Figuren zu einem Großteil viel zu unsympathisch gezeichnet, so dass sie sich der Zuschauer schwerlich mit ihnen identifizieren
kann. Das alles sorgt nicht gerade dafür, um Kick The Moon in ein unterhaltsames Licht zu rücken.
Neben den wenigen funktionierenden Gags sind es lediglich die recht spektakulären Kämpfe die man bei Kick The Moon als sehenswert bezeichnen kann. Letztendlich
sind es aber gerade sie, die dem Film das Genick brechen und dafür sorgen, dass die Story und der Charme vollständig auf der Strecke bleiben.
(S.G.)
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