Liu Jian, ein verdeckt arbeitender chinesischer Polizist, kommt nach Frankreich, um dort mit der Polizei den Chef einer
chinesischen Drogenbande festzunehmen. Sein
französischer Kollege Inspektor Richard läßt den Drogenboß allerdings vor Jian´s Augen liquidieren. Natürlich wird der Mord dem
armen Ausländer in die Schuhe
geschoben, der nur unter großem kämpferischen Einsatz entkommen kann. Allerdings nicht ohne vorher ein Überwachungsband,
auf dem der Mord zu sehen ist, an sich
zu nehmen.
Der psychisch völlig gestörte Richard ist außer sich und läßt den gesamten Pariser Polizeiapparat aufmarschieren, um zur Jagd
auf den Chinesen blasen. Liu Jian
versucht dagegen auf eigene Faust seine Unschuld zu beweisen. Zur Hilfe eilt ihm dabei eine amerikanische Nutte, die auch noch
eine Rechnung mit Richard offen hat.
Jet Li´s Folgefilm zum Totaldesaster Romeo Must Die kann zumindest in kämpferischer Hinsicht wieder richtig überzeugen. Die
einmal mehr von Corey Yuen
inszenierten Martial Arts Szenen bewegen sich jederzeit im Bereich des Hochklassigen und kommen im Großen und Ganzen ohne
Wirework aus. Das verleiht den
ohnehin nicht gerade zimperlich Actionszenen noch einiges mehr an Härte, so daß man Kiss Of The Dragon wohl als einen der
brutalsten Jet Li Filme bezeichnen muß.
Richtig problematisch wird Kiss Of The Dragon allerdings, wenn man sich den grauenerregenden Inhalt betrachtet. Im Bereich des
Actionkinos ist man ja von seither
einiges in Sachen Unglaubwürdigkeit und Logikschwächen gewöhnt, doch was Produzent Luc Besson und sein Regisseur Chris
Nahon hier stellenweise auffahren geht
auf keine Kuhhaut. Selten war eine Geschichte haarsträubender und unlogischer, wie das hier der Fall ist. Obwohl es natürlich
in erster Linie um die Action geht, und
deshalb mit dem größten Wohlwollen betrachtet, wird der Spaß an den famosen Kampfszenen durch die unverschämte
Geschichte doch einige Male erheblich getrübt.
Das hat scheinbar auch der Darsteller des Bösewichts, Tchéky Karyo, von Beginn der Dreharbeiten an kapiert. Er hat seinen
Charakter dermaßen überzeichnet
angelegt, daß man ihn nicht in einem einzigen Moment des Films richtig für voll nehmen kann. Im Zusammenhang mit dem
todernsten teilweise sogar recht zynischen
Grundton von Kiss Of The Dragon wirkt das in weiten Teilen doch arg befremdlich.
Besser als Romeo Must Die ist Kiss Of The Dragon allemal. Doch trotz hervorragender Kampfszenen bleibt ein höchst
unbefriedigendes Endergebnis, daß lediglich bei
den größten Jet Li Fans für halbwegs unterhaltsame 90 Minuten sorgen dürfte.
(S.G.)
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