Eine Gruppe junger Leute trifft sich in einem abgelegenen Haus in der thailändischen Provinz. Gelangweilt beginnt ein weibliches Mitglied der Truppe
Geistergeschichten aus einem Buch vorzulesen.
Eine Geschichte handelt von einem Geschwisterpaar, das nicht wahrhaben will, dass die Mutter ein Geist ist. Deshalb geraten sie immer wieder mit dem lynchbereiten
Mob der Dorfbevölkerung aneinander. Bei einer anderen Geschichte geht es um einen Stundenten, der sich abseits von Bangkok eine Hütte anmietet. Dort wird er
immer wieder von einem bildhübschen weiblichen Geist heimgesucht, der ihn Nacht für Nacht verführt. Zu spät wird ihm klar, was die Schönheit damit bezweckt.
Da freut man sich nach all dem billigen Thaihorror der letzten Monate endlich mal wieder darauf, für all das übel mit einer Kinoproduktion entschädigt zu werden und dann
solch eine Enttäuschung. Lhorn, ein Episodenhorror, der ganz ähnlich aufgebaut ist, wie der ebenfalls reichlich misslungeneBangkok Haunted, kann die in ihn gesetzten
Erwartungen nicht mal im Ansatz erfüllen. Obwohl der Film fürs Kino produziert wurde, schafft er es doch problemlos, sich in die Riege der unerträglich billigen Stinker
einzureihen.
Das etwas gehobenere Budget ist der einzig wirklich positive Aspekt, den Lhorn zu bieten hat. Ansonsten bewegt sich der Film, vor allem auch in Sachen Inszenierung,
auf einem Niveau, das für eine Kinoauswertung nicht gerade geeignet erscheint. Keinem der drei Regisseure gelingt eine halbwegs akzeptable Umsetzung seiner
Geschichte, so dass unterm Strich nicht mehr als gepflegte Langweile steht. Den vier Episoden, die Rahmenhandlung inbegriffen, mangelt es komplett an Spannung und
auch Anflüge von Atmosphäre hat keine wirklich vorzuweisen. Interessant mag lediglich die Tatsache sein, dass sich die einzelnen Geschichten jeweils einem Geist
annehmen, der einer bestimmten Region Thailands entsprungen ist. Mehr Besonderheiten hat Lhorn allerdings wirklich nicht zu bieten und das erscheint mir doch ein
bisschen wenig, um für zwei Stunden passable Unterhaltung zu sorgen.
Lediglich der Rahmenhandlung gelingt es formal ein, wenig aus der ansonsten ziemlich einfallslos inszenierten Soße herauszustechen. Inhaltlich hat aber auch sie
letztendlich nicht mehr als gängigen und ziemlich vorhersehbaren Genrestoff zu bieten. Mit Spannung oder Grusel hat das alles nicht viel zu tun.
Gleich die erste Episode entpuppt sich dann als größte Unverschämtheit. Die ohne eine Spur von Spannung und Atmosphäre präsentierte Geschichte, schleppt sich
ohne jeden Anflug von Höhepunkt dahin und ist einfach nur stinklangweilig umgesetzt. Zudem fehlt hier noch jeder Ansatz einer Schlusspointe. Fast unerträglich!
Die mit einer Prise soften Sex angereicherte zweite Story ist dagegen schon etwas interessanter ausgefallen. Weltbewegendes hat aber auch sie nicht zu bieten.
Zumindest kann man dem Regisseur hier bescheinigen, dass er durchaus den Versuch unternommen hat, das Ganze in atmosphärische Bilder zu verpacken. Das ist
ihm zwar nicht wirklich gelungen, aber der gute Wille zählt ja irgendwie. Am höchst durchschnittlichen Endergebnis dieser Episode kann das aber freilich nichts ändern.
Mit dem attraktiven weiblichen Geist hat sie allerdings wenigstens etwas für das männliche Auge zu bieten.
Mit der dritten Geschichte fällt Lhorn dann wieder auf das höchste unspektakuläre Niveau des Anfangs. Die Episode ist weder spannend, in irgendeiner Form gruslig,
noch hat sie so etwas wie Atmosphäre zu bieten. Lahm!
Unterm Strich bleibt ein schrecklich einfallsloser Episodenstreifen, der sich in jeder Hinsicht auf mittlerem TV-Niveau bewegt. Besetzt, mit durch die Bank ganz
grausamen Darstellern, schleppt sich der Film höchst behäbig über seine Laufzeit und entpuppt sich als Enttäuschung auf der ganzen Linie. Mehr als überflüssig!
(S.G.)
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