Living Dead In Tokyo Bay (Battle Girl: Tokyo Crisis Wars)
Japan 1991

Regie:
Gaira (Komizu Kazuo)

Darsteller:
Cutey Suzuki, Shimomoto Shirou, Itou Binpachi, Kera, Hayase Keiko, Ootsuki Kendi, Devil Masami
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Screensaver

Durch einen Meteoriteneinschlag wird ein ganzer Stadtteil Tokios radioaktiv verseucht, so daß fast alle dort lebenden Menschen zu immer hungrigen Zombies mutieren. So wird der gesamte Stadtteil Tokyo Bay von der Armee nach alter John Carpenter Manier in eine unüberwindbare Festung umgestaltet, aus der es kein Entkommen für die Lebenden Toten gibt.

Ein General wird daraufhin mit der Rettung der wenigen noch nicht mutierten Menschen beauftragt. Da er sich aber gerade nicht in Tokio befindet, überträgt er diese Aufgabe seiner jungen Tochter, die sich just in diesem Moment in besagtem Stadtteil aufhält. Nun versucht sie, umzingelt von plündernden Horden und massig gefräßigen Zombies, den wenigen Überlebenden zur Flucht zu verhelfen.

Doch ein zwielichtiger General will genau dies verhindern und hetzt der feschen Maid seine genmanipulierte Killertruppe auf den Hals. Er hat sich nämlich vorgenommen aus den Zombies willenlose Kampfmaschinen zu machen, die für ihn die Macht im Staat gewinnen sollen. Doch die junge Amazone läßt sich von diesem Mann nicht davon abbringen die letzten Überlebenden zu retten und stellt sich ihm und seinen Zombies zum alles entscheidenden Kampf.



Battle Girl: Tokyo Crisis Wars aka Living Dead In Tokyo Bay ist Trash, bodenloser Trash um es genau zu sagen. Wer hier also einen typischen Zombie Streifen mit Tonnen von Blutmatsch erwartet, wird definitiv enttäuscht werden. Es gibt zwar ein paar Splattereinlagen, doch für Fans der wandelnden Leichen dürfte in dieser Hinsicht nur unzureichendes geboten werden. Im übrigen ist die Qualität dieser Effekte eher mal hundsmiserabel, was auch auf die fürchterlich hölzern inszenierten Actionszenen zutrifft.

In die Sparte gelungener Zombiestreifen reiht sich das von Gaira inszenierte Spektakel also nicht unbedingt ein. Ürigens zeigte sich gleicher Regisseur, der sich im wahren Leben Komizu Kazuo nennt, schon ein paar Jahre zuvor für die durchaus verrufene und inszenatorisch eher dilettantische Guts Of A Virgin/Beauty Reihe verantwortlich. Bei der vierten Arbeit eines Regisseurs sollte man eigentlich davon ausgehen, daß sich in Sachen formale Kompetenz eine gewisse Weiterentwicklung erkennen läßt. Folgerichtig bestände die Möglichkeit, daß Battle Girl: Tokyo Crisis Wars sich vielleicht sogar als akzeptables Filmchen erweisen könnte? Im qualitativen Vergleich zwischen diesem Film und Gairas "Frühwerken", macht sich dann aber schnell Ernüchterung breit und es läßt sich leicht feststellen, daß der für einen derartigen Fortschritt benötigte Quantensprung bei diesem Mann völlig ausgeblieben ist. Doch wenn man Battle Girl: Tokyo Crisis Wars nur als das betrachtet was er eigentlich auch ist, versteht er es durchaus zu unterhalten. Allerdings sollte der Zuschauer dafür wirklich eine sehr große Vorliebe für trashiges Entertainment mitbringen, da man auch den Leistungen, aller anderen an diesem Machwerk beteiligten Personen, mit der Bezeichnung mies, durchaus schmeicheln würde.

Die formale Umsetzung ist so auch wirklich übelst. Höhepunkte sind in dieser Hinsicht ohne Frage der holprige Schnitt und die ständige verwackelte Kamera, die ganz klar belegt, daß sich die dafür zuständige Person, die Berufsbezeichnung Kameramann verbietet sich bei der Qualität der hier abgelieferten Bilder, mindestens vier Wochen auf Alkohol- und Zigarettenentzug befunden hat. Ein weiteres nicht zu verachtendes Highlight bieten aber auch die Darsteller, die jeder für sich eine Glanzleistung in Sachen Underacting abliefern. Sie vollbringen allesamt das Kunststück den gesamten Film ohne eine einzige Gefühlsregung über die Runden zu bringen und wirken in ihren lächerlichen Kostümen und Make Ups einfach nur wunderbar albern. Das kann man gottlob auch von der Geschichte behaupten, die sehr wahrscheinlich dem Gehirn eines völlig Schwachsinnigen entsprungenen ist. In diesem Zusammenhang ist vor allem das Zusammenwirken von todernster bis grimmiger Erzählung mit einer nicht selten aufkommenden unfreiwilligen Komik als durchaus gelungen hervorzuheben, so daß man den Film schon als in sich geschlossenes Ganzes, wenn nicht gar als Konzeptfilm, verstehen kann.

Auf der nach unten offenen Trashskala kann man Battle Girl: Tokyo Crisis Wars zwar nicht unbedingt als richtig herausragend bezeichnen, doch die ein oder andere unterhaltsame Minuten dürfte den ganz hartgesottenen Zuschauer durchaus beschert werden.

(S.G.)

 

   

   

 

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