Als zwei Gangsterbanden während eines Drogendeals von der Polizei überrascht werden, kommt es zur Schießerei zwischen den
beiden Gangs, bei der Oberschurke
Blackie vom guten Gangsterboß Siu arg verunstaltet wird. Um seine Männer zu schützen, stellt sich Siu nach dieser
Auseinandersetzung der wartenden Polizei und wird
zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis muß der inzwischen Geläuterte feststellen, daß seine Ehefrau fast das gesamte
Vermögen verpraßt hat. Er trennt sich von ihr
und lernt wenig später die hochverschuldete Unternehmerin Ching kennen und lieben. Die beiden beschließen zu heiraten. Doch
auf Grund von Sius dunkler
Vergangenheit und Chings Schuldenberg geraten beide immer wieder ins Schußfeld der Triaden. Als sich dann noch ein nach
Rache dürstender Blackie als ihr
Gegenspieler entpuppt, wird ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt.
Gleich in der Anfangssequenz steckt Simon Yam dem psychopathischen Ober-Baddie eine Knarre ins Maul und drückt ab. Die
Kugel schießt durch die Backe seines
Rivalen direkt in die Schallerfresse von Shing Fui On und tritt aus dessen Hinterkopf wieder aus. Klasse! Solche Szenen machen
das Hongkong-Kino so ungemein
sehenswert.
Love, Guns & Glass hat einige dieser Momente und kann mit der beeindruckenden Hochzeitssequenz sogar einen dieser
vielbeschworenen "Magic Moments"
aufweisen. Dort schneidet sich Carrie Ng, wegen einer blutigen Prügelei von Simon Yam, die Pulsadern auf. Doch als wäre nichts
geschehen, treten die beiden trotz ihrer
offensichtlichen Blessuren in ihrer weißen blutüberströmten Kleidung vor die Kamera, um für ihre Hochzeitsfotos zu posieren. Solch
eine Szene zeugt schon von großer
Klasse. Da sich das Drehbuch dieses Triadendramas aber nicht gerade auf Neuland bewegt, kann man den Rest nur als
gehobenen Durchschnitt bezeichnen.
Einen Vorteil hat der Film aber im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern seines Genres. Man nimmt den gut aufgelegten
Darstellern ihre Emotionen und Gefühle
durchaus ab. Auf formaler Ebene ist Love, Guns & Glass nicht überragend, aber durchaus überzeugend in Szene gesetzt. Die
Action-Sequenzen können durch einige
locker und flockig inszenierte Shoot Outs und einige gute Martial Arts-Einlagen voll überzeugen, so daß man Love, Guns & Glass
als eines der besten
Bloodshed-Dramen Simon Yams bezeichnen muß.
(S.G.)
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