Die brutale Amazone Sherry hat einst den Kampf, der darüber entscheiden sollte, wer der beste Kämpfer im Land ist, gegen Long Wu verloren. Seitdem sinnt sie auf
Rache. Viele Jahre später fordert sie deshalb dessen Bruder zum Duell hinaus und verletzt ihn schwer. Long Wu will das Miststück deshalb zur Rede stellen. Er ahnt
nicht, dass Sherry dies alles geplant hatte und während ihrer Unterredung eine Horde von Killern ausschickt, die seine Frau und den Bruder ermorden. Die
Ordnungshüter halten allerdings Long Wu für den Täter, so dass sie ihn festnehmen und einen Kopf kürzer machen lassen.
Hunderte Jahre später sind die einstigen Rivalen wiedergeboren. Long Wu ist inzwischen ein Supercop, der jeden Fall löst und Sherry ist zur mächtigen Anführerin einer
Triadenorganisation aufgestiegen. Für Long Wu bietet diese Tatsache jetzt ausreichend Möglichkeit sich zu rächen.
Midnight Conjure gehört zur Sparte der etwas preiswerter ausgestatteten Fantasyfilme aus Hongkong. Regisseur Mo Keung Bong
ist zwar sehr
bemüht, daß mangelnde Budget durch eine schnittige Inszenierung zu übertünchen, doch leider gelingt ihm dieses löbliche
Vorhaben nur in den
ersten paar Minuten. Hier bietet der Film ein paar nette Actionszenen, die fast ausnahmslos von langem hin und hergefliege
bestimmt sind.
Sobald
Midnight Conjure aber in die Jetztzeit springt, entwickelt er sich zur fast unerträglichen Angelegenheit. Von da an erhalten selbst die
Actionszenen
einen entsetzlich billigen Charakter, der dem Machwerk seine einzige Daseinsberechtigung raubt. Sämtliche Akteure rennen wild
und völlig planlos
durch die Gegend, so daß auch einige Explosionen, etwas Blut und unendlich viele Flugeinlagen nichts mehr retten könne. Ein
übriges trägt auch der
viel zu hektische Schnitt bei, der wohl in erster Linie das mangelnde Budget überdecken sollte. Leider bewirkt er
ausschließlich, daß man in den
Actionszenen völlig die Übersicht verliert, so daß man hier nur von einer alles andere als überzeugenden Angelegenheit sprechen
kann.
Inhaltlich ist Midnight Conjure nach ähnlichem Muster gestrickt wie beispielsweise Iceman Cometh oder Demoness From 1.000
Years. Irgendwelche
Überraschungen oder eine halbwegs nachvollziehbare Geschichte sucht man ziemlich vergebens. Lediglich der völlige Verzicht
auf Comedyelemente
bleibt hier positiv herauszuheben. Letztlich nützt dieser Umstand dem Film aber überhaupt nicht, da die nur rudimentär vorhandene
Geschichte,
dermaßen konfus geraten ist, daß man sowieso nicht weiß, was da gerade vor sich geht. Auch die eingefleischten Lam Ching Yin
Fans seien an
dieser Stelle gewarnt. Die Auftritte des auf dem Cover als Hauptdarsteller angepriesenen Schauspielers, beschränken sich darauf
viermal durchs Bild
zu wackeln und ein zwei Sätze von sich zu geben. Das war es dann aber auch schon. Praktisch der gesamte Rest der
Darstellertruppe verleiht dem
Begriff äußerst kläglich dann eine neue Dimension.
Midnight Conjure ist ein in jeder Hinsicht billiger und völlig uninspirierter Schnellschuß, der weder Freunden von guter Fantasy, noch
Actionbegeisterten einen halbwegs gelungenen Filmabend bereiten dürfte.
(S.G.)
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