Yen Ling ist der legitime Erbe auf den chinesischen Thron. Seit Jahren lebt er schon im Exil und muß aus der Ferne mit ansehen,
wie sein Bruder, der mit Hinterlist den
Thron bestiegen hat, sein Volk mit brutalen Mitteln unterdrückt. Deshalb kehrt er zurück, um im Untergrund gegen sein eigenes
Fleisch und Blut zu kämpfen.
Doch schon während der Heimkehr wird er mit seinem Gefolge immer wieder von den Männern des Bruders angegriffen, was den
Schluß zuläßt, einen Verräter in den
eigenen Reihen zu haben. Nur durch das mutige Eingreifen des jungen Fischers Fei kann Yen Ling aus dem letzten Hinterhalt als
Sieger hervorgehen. Fortan schenkt er
seinem jungen Retter blindes Vertrauen und betraut ihn mit einer verantwortungsvollen und gefährlichen Aufgabe. Dieser soll
Yueh, seine Braut und Tochter eines
mächtigen Herrschers eines ihm gutgesinnten Nachbarlandes, sicher zu ihm bringen.
Obwohl Fei und Yueh auf ihrem Weg zu Yen Ling immer wieder in Hinterhalte des bösen Herrschers tappen, gelingt ihnen, dank
Fei´s aufopferungsvollem Einsatzes,
jedesmal die Flucht. Diese gefährlichen Situationen läßt zwischen den beiden schließlich eine zarte Liebe aufkeimen, die wegen
ihrer unterschiedlichen Bestimmung
aber zum Scheitern verurteilt ist.
So kommen nach ihrer Ankunft bei Yen Ling auch neue Probleme auf die unglücklich Verliebten zu. Yen Ling versucht hingegen,
herauszufinden wer der Verräter in den
eigenen Reihen ist. Als er der verantwortlichen Person schließlich gegenüber steht, ist er über dessen Identität erschüttert. Doch
da steht bereits sein Bruder mit seinen
Männern vor Yen Ling´s Versteck. Als er die Bewohner von Fei´s Heimatdorf brutal niedermetzeln läßt, schwört der junge Fischer
Rache und stellt sich dem Tyrannen
zusammen mit Yen Ling zum letzten Gefecht.
Eigentlich hätte Moon Warriors das Zeug zu einem richtig tollen Swordsplay Film gehabt. Eine Geschichte um Liebe und Verrat,
charismatische Darsteller und eine
formale Umsetzung, die man stellenweise wirklich als beeindruckend bezeichnen kann. Doch letzten Endes fehlt einmal mehr das
ganz gewisse Etwas, daß
beispielsweise einen Bride With White Hair zum Klassiker aufsteigen ließ, um Sammo Hungs Film, der hier übrigens nur auf dem
Regiestuhl Platz nahm, wirklich rundum
überzeugen zu lassen.
Obwohl Moon Warriors der letzte Kick fehlt, geizt auch er nicht mit erlesenen Kamerabildern. Die Optik ist neben den tollen
Kampfszenen auch der eigentliche
Höhepunkt des Films. Wunderschöne Landschaftsaufnahmen im Zusammenspiel mit einer sehr geschickt eingesetzten Kamera
während der Fights, lassen den Film
stellenweise richtig großartig aussehen.
Das eigentliche Problem liegt hier eher auf der inhaltlichen Ebene begraben, wo Moon Warriors nur bedingt überzeugen kann. Vor
allem will das Feuer der
Liebesgeschichte nie so recht auf den Zuschauer überspringen. Dafür bleiben die Charaktere einfach zu eindimensional und vor
allem die männlichen Akteure auch viel
zu blaß. Zudem kann man der eigentlichen Geschichte sicher keine epische Tiefe unterstellen. Dazu ist der Großteil der mit ein
bißchen Liebe und Verrat aufgepeppten
Handlung viel zu banal und nichtssagend ausgefallen. Besonders negativ stoßen in dieser Hinsicht die plumpen Versuche der
Drehbuchautoren auf, Andy Laus
gutherzigen Charakter durch eine Freundschaft zu einem Wal!!! zu unterstreichen. Die Auftritte des Tieres wurden visuell zwar
außerordentlich imposant eingefangen,
doch kann das letztendlich nicht die höchst kitschige, bisweilen sogar richtig peinliche Wirkung dieser Szenen verhindern.
Obwohl die wirklich hervorragende Kameraarbeit auch hier wieder einiges überdecken kann, fehlt Moon Warriors ein wenig der
Event Charakter, der den Film in eine
höhere Liga hätte katapultieren können. Mal abgesehen von Andy Laus Heimatdorf verzichtet man größtenteils auf Bauten und
verlagert das Geschehen zu weiten
Teilen in die freie Natur. Vor allem ein paar mehr Statisten hätten Moon Warriors, insbesondere während des Endkampfes, ganz
gut zu Gesicht gestanden. Wo sind in
diesem Zusammenhang nur die Truppen des bösen Herrschers geblieben, mit denen er seine Macht im Staate verteidigen will?
Massenszenen sollte man somit also
nicht unbedingt erwarten.
Wie schon erwähnt sind dies alles nur kleinere Mängel, die letztendlich aber verhindern, daß Moon Warriors trotz der
wunderschönen Bilder und erstklassigen
Kampfszenen, in den Olymp der Schwertkampffilme aufgenommen wird. So bleibt nicht mehr aber auch nicht weniger als ein gut
inszenierter Actionfilm, der bisweilen
richtig gelungene Unterhaltung zu bieten hat.
(S.G.)
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