Während seiner Ermittlungen in einem brutalen Mordfall an einem Gangsterboss, findet CIA-Agent Jack heraus, dass es sich bei der Täterin um Charlene handeln muss.
Seitdem sie als kleines Kind entführt wurde, hat ihre Familie nichts mehr von dem Mädchen gehört.
Für ihre Entführung war damals Madame M verantwortlich. Die hat Charlene, wie auch viele andere Mädchen mit ganz ähnlichem Schicksal, auf eine abgelegene
Südseeinsel verschleppt, wo sie zu brutalen Killermaschinen ausgebildet wurden und sich auch gegenseitig umbringen mussten. Nur drei der inzwischen zu attraktiven
Damen herangereiften Mädchen haben diese Tortur überlebt. Neben Charlene sind das ihre einzige Freundin Katt und die zwielichtige Jill. Zu dritt führt man nun in aller
Welt die Mordaufträge von Madame M durch.
Bei einem Auftrag in Hongkong läuft Charlene ihre leibliche Mutter über den Weg, so dass ihr Job fast in die Hose geht. Jack ist ihr inzwischen auf die Spur gekommen
und stellt sie nach der Tat, doch Charlene kann in letzter Sekunde entkommen.
Madame M nimmt zwischenzeitlich einen Auftrag von Gangsterboss Ryuichi an, für den ihre Mädels eine ihrer tödlichen Missionen übernehmen sollen. Sie ahnt jedoch
nicht, dass der Japaner ganz andere Ziel vor Augen hat und eigentlich die vollständige Vernichtung der von ihr geführten Organisation will. Bis die Frauen merken, dass
sie in eine Falle geraten sind, ist es fast schon zu spät.
Im Jahre 1993 konnte Clarence Fok mit seinem Action- und Sleazeheuler Naked Killer, neben einem passablen Einspielergebnis in Hongkong, vor allem bei westlichen
Fans voll einschlagen. Mit Naked Weapon steht nun knapp zehn Jahre später die Fortsetzung dieses Spaßes an. Verantwortlicher Produzent ist heute wie damals Wong
Jing, der auch hier eines seiner berühmtberüchtigten Drehbücher beisteuerte.
Das bei diesem Titel und Wongs Background eigentlich nur purer Schwachsinn entstehen kann, war eigentlich im vorhinein schon klar. Doch selbst die Skeptischsten
hatten wohl kaum mit solch einem niederschmetternden Endergebnis gerechnet. Wong Jing ist es hier doch tatsächlich gelungen sein ohnehin nicht gerade hohes
Niveau ein weiteres Mal locker zu unterschreiten. Was dem Zuschauer hier unter dem Deckmantel einer Geschichte aufgetischt wird, ist schlicht und ergreifend der
blanke Hohn und verleiht dem Worten platt eine neue Dimension. Selten zuvor war ein Film dümmer und Dialoge peinlicher. Obwohl das hier und da für eine gewisse
unfreiwillige Komik sorgt, will Naked Weapon auch als Trashheuler partout nicht funktionieren. Der Betrachter ist doch eher peinlich berührt ob der ganzen Plattheit, als
das man sich hier in irgendeiner Form amüsieren könnte. Auch die Darsteller beweisen in diesem Zusammenhang, dass sie einmal abgesehen von ihren hübschen
Gesichtern nicht allzu viel zu bieten haben und liefern durch die Bank katastrophale Leistungen ab.
Neben den flotten Actionszenen bezog Naked Killer seinen größten Reiz seinerzeit aus dem gehörigen Exploitationfaktor, der den Zuschauer in aller Regelmäßigkeit mit
grotesken Momenten und aberwitzigen Drehbucheinfällen versorgt hat, die ein nähere Beschäftigung mit der debilen Geschichte gar nicht erst zugelassen haben. Genau
solche Momente sind es, die Naked Weapon aber zu keiner Zeit vorweisen kann. Der Film ist weder ausreichend hart noch bietet er genügend Sex, als das man ihn
wenigstens als kurzweilige Sleazeunterhaltung verstehen könnte. Kurz gesagt ist er einfach viel zu brav und angepasst, was hier letztendlich für ziemliche Langeweile
sorgt.
So ruht die letzte Hoffnung nun auf den Actionszenen, die sich allerdings auch nur bedingt als das Gelbe vom Ei bezeichnen lassen. Zumindest in der ersten Hälfte kann
Naked Weapon einige überaus fetzige Martial Arts Duelle und knackige Shoot Outs aufbieten. Hier macht Ching Siu Tung seinem Namen dann wirklich alle Ehre,
dennoch sollte angemerkt werden, dass man in einigen anderen seiner Arbeiten schon wesentlich spektakuläreres bewundern konnte. Zum Finale folgt dann allerdings
der qualitative Absturz ins Bodenlose. Der Showdown verliert sich fast ausschließlich in gelackten Posen und besteht zu weiten Teilen aus computerunterstützten
Kämpfen im Matrix Stil. Das ist nicht nur völlig langweilig, sondern sieht hier auch noch dermaßen schwachsinnig aus, dass Naked Weapon in einigen dieser Szenen
schon fast als Parodie durchgehen könnte. Insgesamt sehr enttäuschend, da waren wir von Meister Ching doch eine wesentlich höhere Qualität gewohnt.
Letztendlich ist Naked Weapon in fast jeder Hinsicht ein ziemlicher Rohrkrepierer, bei dem der Zuschauer nur vereinzelt, durch die ein oder andere gelungene
Actionszene, aus seinem Tiefschlaf gerissen wird.
(S.G.)
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