Christy Chung ist ein junges Punkgirl, oder das was man sich in Hongkong darunter vorstellt, die eher durch Zufall an eine größere
Menge Drogen gerät. Das ruft natürlich
auch den sadistischen Gangsterboß Ben Ng auf den Plan, der seine Ware schnellstens wieder zurück haben möchte.
Gleichzeitig kommt ein verliebter Simon Yam von San Francisco nach Hongkong, um dort seine Freundin zu besuchen. Doch es
stellt sich schnell heraus, daß Seitens
des Luders kaum Interesse an der Fortsetzung ihrer Beziehung besteht.
Natürlich kreuzen sich die Wege von Christy und Simon, so daß man sich fortan gemeinsam gegen die skrupellosen Gangster zur
Wehr setzen muß. Das stellt sich, wie
sollte es auch anders sein, als nicht gerade einfach heraus. Doch durch die Mithilfe einiger anderer kaputter bis schriller
Charaktere, ist ein Happy End quasi
vorprogrammiert, so daß die beiden Hübschen, nachdem der ganze Spuk vorbei ist, noch eine schmucke Discoeinlage auf
Hongkongs Straßen zum Besten geben
dürfen.
Passion 1995 ist wieder einmal ein superflashiges Clarence Fok Getöse. Das große Problem ist hier allerdings, daß der gute
Mann nicht einmal im
Ansatz den Versuch unternimmt, eine halbwegs nachvollziehbare Geschichte zu erzählen. Statt dessen hat auch ihn das
grassierende Tarantino
Fieber gepackt und er präsentiert dem Betrachter eine Reihe von verschrobenen Charakteren, die wohl jeder für sich etwas
durchgeknallt wirken
sollen. Ohne dieses Ziel auch nur annähernd zu erreichen, geht ihnen allerdings die Klasse ihrer Vorbilder vollständig ab, so daß
der Zuschauer bereits
nach einigen Minuten das Interesse an diesem gänzlich mißlungenen Stück Zelluloid verloren hat.
Ganz ähnlich verhält es sich auch mit den Dialogen, mit denen der Film im wahrsten Sinne des Wortes zugemüllt wurde.
Vollkommen belanglos und
nichtssagend erreichen sie nicht mal im Ansatz die pointierte Brillanz eines Quentin Tarantino, so daß Passion 1995 letztlich zu
einer quälend
langweiligen Angelegenheit verkommt. Cool, spaßig oder gar künstlerisch wirkt diese sinnlose Aneinanderreihung von Personen
und Szenen in keinem
Moment. Viel eher untermauert Passion 1995 wieder einmal die inhaltliche Konzept- und Ideenlosigkeit seines Regisseurs.
Na ja, da wären dann aber bestimmt noch die tollen Actionszenen, oder? Nicht ganz, denn bis zum ersten kleinen Einschub in
dieser Richtung
vergehen geschlagene 45 Minuten, in denen man sich wirklich zu Tode langweilt. Zwar versucht Fok das Ganze nicht wie sonst mit
dem gewohnt
elenden Humor zuzukleistern, doch was bringt das letztendlich, wenn hinter dem Ganzen nicht eine Spur von Sinn und Verstand zu
erkennen ist.
Obwohl dann im letzten Drittel zusehends häufiger gut gelungene Actionszenen auftreten, ist es bereits zu spät um diesen
sinnentleerten
Schwachsinn zu retten und ihm nur annähernd einen gewissen Unterhaltungswert zuzusprechen.
(S.G.)
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