Der junge Shih wurde als Baby von einem herumziehenden Geisterjäger aufgenommen und großgezogen. Jetzt treten sie
gemeinsamen gegen die unzähligen Geister im mittelalterlichen China an.
Während eines Kampfes mit einem alten Geist, zerstört Shih das Haus des jungen Schriftstellers Hung. Von Gewissensbissen
geplagt nimmt er den Mann bei sich auf. Allerdings ist der alte Geisterjäger davon weniger begeistert. Erst recht nicht als sich Hung
in die wunderschöne Mo Chiu verliebt. Diese entpuppt sich nämlich als waschechter Geist. Allerdings als guter, denn sie wurde vor
vielen Jahren von der Bösen King Ghost überfallen und in ihr Reich geholt.
Nun versucht sie mit allen Mitteln daraus zu entkommen und erhofft sich dabei die Hilfe von Hung. Unterstützung erhalten die
beiden von Shih, der von ihrer gemeinsamen Liebe berührt ist. Nur der Geisterjäger erkennt die Verzweiflung der beiden nicht, da
er fast blind vor Haß auf alle Geister ist. Als es plötzlich zur entscheidenden Auseinandersetzung zwischen King Ghost und den drei
jungen Leuten kommt, scheint die Lage aussichtslos und nur der Geisterjäger könnte die drei noch retten.
In Picture Of A Nymph gibt eine wie immer wundervolle Joey Wong ein weiteres Mal die Rolle ihres Lebens als wunderschöner
Geist, der von einem naiven Jüngling gerettet werden muß. Dieser Storyansatz ist nur eine Ähnlichkeit, die Assoziationen zum ein
Jahr vorher entstandenen A Chinese Ghost Story wachrufen. Picture Of A Nymph erreicht zwar zu keiner Zeit dessen Größe, doch
letztendlich muß man ihn dennoch als einen der besseren Epigonen bezeichnen.
Das liegt nicht so sehr an der Geschichte, die ohne Frage das größte Manko des Films darstellt. Die Liebesgeschichte kommt nie
wirklich in Schwung und wird viel zu häufig von unwichtigen Nebenhandlungen durchkreuzt, so daß trotz einiger Versuche in dieser
Richtung, der Funke nie so recht auf den Zuschauer überspringen will.
Was mich an Picture Of A Nymph allerdings richtig begeistert hat, ist viel eher die formale Umsetzung. Regisseur und
Nebendarsteller Wu Ma hat es in dieser Hinsicht vollbracht,
ein visuell ähnlich betörendes Werk wie A Chinese Ghost Story
abzuliefern. Ausgestattet mit einem soliden Budget überzeugt der Film neben einem sehr schönen und recht aufwendigen
Setdesign vor allem in den Bereichen Ausleutung und Farbgebung. Doch auch mit großartigen phantasievollen Einfällen läßt sich
Wu Ma nicht lumpen und präsentiert einen visuellen Höchstgenuß nach dem anderen. Leerlauf oder gar Langeweile entsteht hier
jedenfalls zu keiner Zeit. Dafür sorgen schon einige exzellent choreographierte Actionszenen oder eine witzige Musicaleinlage
vom Regisseur höchstpersönlich.
Picture Of A Nymph ist ganz sicher kein Klassiker des Genres, doch trotzdem gehört er für mich mit zu den schönsten
Fantasyfilmen aus Hongkong und ist ohne Frage eine Betrachtung wert.
(S.G.)
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