Postman Blues
Japan, 1997

Regie:
Sabu

Darsteller:
Horibe Keisuke, Osugi Ren, Taguchi Tomorowo, Terajima Susumu, Toyama Kyôko, Tsutsumi Shinichi, Maro Akaji, Sabu, Yukai Diamond, Ito Yozaburo
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Fahrradpostbote Sawaki verteilt eines Abends die Post in seinem Bezirk. Dabei stellt er einen Brief zufällig seinem ehemalige Mitschüler Noguchi zu. Sawaki stellt bei dieser Begegnung fest, daß er seinem Beruf schon lange überdrüssig ist, denn er ist vom Job seines alten Klassenkameraden fasziniert. Noguchi ist inzwischen Yakuza geworden und hatte sich gerade als Sawaki bei ihm klingelte einen Finger abgeschnitten, den er seinem Boß aus Reue überbringen will, da er einen Fehler begangen hatte. Wie es der Zufall will, trullert dieser Finger in die Posttasche Sawakis und ist fortan verschwunden. Eine doofe Situation für Noguchi, dem nur vergeben werden kann, wenn er den Finger auch bei seinem Boß abliefert.

Nach Beendigung seines Arbeitstages fängt Sawaki an über sein sinnloses Leben nachzudenken. Er entleert die noch volle Posttasche und fängt an die Briefe zu lesen. Allerdings sieht er weder Noguchis Finger noch das kleine mit Drogen gefüllte Paket, daß der ihm ohne sein Wissen in die Tasche gesteckt hat. Beim Lesen stößt er dann auf einen Abschiedsbrief der an Krebs erkrankten Sayoko. Er beschließt die zum Tode geweihte im Krankenhaus zu besuchen. Wie das Leben so spielt, verlieben sich die beiden ineinander. Doch Sawaki ahnt nicht, das die Polizei, die Noguchi rund um die Uhr beschattet hat, ihm von nun an auf den Fersen ist, da sie ihn für einen Drogenkurier hält.

Auf dem Dach des Krankenhauses lernt er den ebenfalls todkranken Profikiller Joe kennen. Dieser erzählt ihm aus seinem Leben. Sein größter Traum war es den Ausscheidungswettbewerb der King Of Killers zu gewinnen. Jetzt wartet er auf die Nachricht über sein Abschneiden beim Wettbewerb. Für die völlig überforderte Polizei, die ihn bei all diesen Treffen beschattete, avanciert Sawaki mittlerweile zum Staatsfeind Nr. 1. Zuerst hält man ihn für einen Bombenleger, der das Krankenhaus in die Luft jagen will. Doch ein Psychologe stellt glasklar fest, bei ihm kann es sich nur um einen psychopathischen Serienkiller handeln.

So begibt sich ein riesiges Polizeiaufgebot auf die Suche nach dem Massenmörder Sawaki. Doch dieser bekommt von all dem rein gar nichts mit. Er will einfach nur seine Geliebte treffen, mit der er sich verabredet hat. Vorher muß er aber noch Noguchi seinen Finger zurückgeben und Joe seinen lang erwarteten Brief zustellen. Beides hat er in seiner Posttasche gefunden.



An dieser Beschreibung sieht man schon, daß die Story von Postman Blues etwas komplizierter ist. Doch Regisseur Sabu gelingt es am Ende mit großem Geschick, all die kleinen Geschichten zu einem wunderbaren Ganzen zusammenlaufen zu lassen.

Diese völlig durchgeknallte aber dennoch sehr liebenswerte Geschichte gehört zum abgedrehtesten, was je eine Kinoleinwand gesehen hat. Postman Blues überzeugt aber nicht nur durch seine brillanten Einfälle und unglaublich komischen Situationen, wie z.B. der Wettstreit der besten Killer der Welt, bei dem auch Leon und Brigitte Lin´s Charakter aus Chungking Express teilnehmen, sondern auch durch eine ausgiebige und liebevolle Charakterisierung der Figuren. Sabu nimmt sich z.B. viel Zeit, die sich zwischen Sawaki und Sayoko langsam entwickelnde Liebesgeschichte eingehend zu beschreiben. Der Film hält so perfekt die Waage zwischen ruhigen Momenten und Tempoausbrüchen und hängt zu keiner Sekunde durch, denn trotz seiner vielen, teilweise schon bedächtigen Momente verfügt Postman Blues nicht nur in den tollen Actionszenen über eine enorme Rasanz.

Vergeßt die Tour De France, denn wer hätte jemals gedacht, daß ein Film übers Fahrrad fahren so spannend und umwerfend sein könnte. Grelle Gags, perfektes Timing und eine formal beeindruckende Umsetzung machen Postman Blues zu einem echten Highlight.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

   

 


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