Immer diese Kommis! Eine Truppe finsterer und äußerst brutaler Terroristen, die immer noch nicht einsieht, daß sich der
Kommunismus weltweit erledigt hat, will eine
gefährliche chemische Waffe in Hongkongs Innenstadt ausprobieren. Da ist es nicht gerade passend, daß sie einen ihrer
wichtigsten Männer bei einem Einsatz verliert.
Doch der Totgeglaubte rappelt sich im Polizeigewahrsam wieder auf. Leider kann er sich weder an seine Herkunft noch an seine
frühere Tätigkeit erinnern. Die Polizei
versucht ihm nun einzubleuen, daß er in Wahrheit ein Undercovercop sei, den sie bei den Terroristen eingeschleust hat.
Nachdem der völlig verwirrte Mann von seinen Kommi-Freunden aus der Polizeigefangenschaft befreit wurde, sitzt er zwischen
den Stühlen. Ist er nun ein gesetzestreuer
Cop oder ein fanatischer Terrorist. Für eine Seite gilt es sich nun zu entscheiden und so über das Leben tausender
Hongkong-Chinesen zu richten.
Terrorismus ist voll in im modernen Hongkong-Kino und so versucht das Team von Media Asia wieder einmal durch die
Ausschlachtung erfolgreicher Vorbilder einen
Blockbuster zu präsentieren, der sich dann später auch in den weltweiten Videotheken wiederfinden soll.
Der Name ihres neuesten Machwerks ist Purple Storm. Zur Plünderung sind diesmal The Rock und Shiri freigegeben und
Regisseur Teddy Chan gibt sich auch größte
Mühe die Vorgaben seiner Vorgesetzten zu erfüllen. Neben der Musik werden hier ganze Szenen vom koreanischen Vorbild
übernommen und lassen Purple Storm so zu
einer höchst unangenehmen Angelegenheit werden. Man muß wohl kaum erwähnen, daß er zu keiner Zeit die Intensität und
inszenatorische Klasse von Shiri erreicht. In
diesem Zusammenhang mag man es kaum glauben, daß sich derselbe Teddy Chan auch für die Regie des äußerst
unterhaltsamen Downtown Torpedoes
verantwortlich zeigt.
Obwohl der Film mit seiner Amnesie-Thematik durchaus einen eigenständigen und interessanten Ansatz entwickelt, bleibt das
Drehbuch unheimlich platt und wirkt wie auf
die Schnelle zusammengekritzelt. Problematisch wird es auch mit Hauptdarsteller David Wu, der seine innere Zerrissenheit zu
keiner Zeit glaubhaft rüberbrigen kann.
Ganz im Gegenteil, er spielt so dermaßen mies, daß man sich des öfteren ein Lachen nicht verkneifen kann. Wo wir gerade bei
unfreiwilliger Komik sind sollte noch
angemerkt werden, daß es zusätzlich noch die für Media Asia typischen CGI-Effekte gibt, die lachhafter kaum sein könnten. Richtig
unerträglich wird Purple Storm dann
durch seine Kampf- und Ballerszenen. Denn obwohl sich Stephen Tung,
eigentlich einer der derzeit besten Choreographen Hong
Kongs, für die Action verantwortlich
zeigt, können auch diese wenig spektakulären Szenen nie richtig überzeugen.
Somit ist Purple Storm eine Enttäuschung auf der ganzen Linie.
(S.G.)
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