In Hongkong soll in zwei Tagen ein Gangsterboß in einem spektakulären Gerichtsprozeß verurteilt werden. Zu dumm nur, daß
einer der Mitarbeiter der
Asservatenkammer der Polizei dreißig Millionen $HK hat mitgehen lassen, die zur Verurteilung des Gangsters als wichtigstes
Beweismittel dienen sollten.
Da die Tochter des Neumillionärs in Taiwan lebt, schickt man zwei Polizisten undercover dorthin, um den Flüchtigen und vor allem
das Geld,es fehlt bisher jedwede Spur,
eventuell dort aufzutreiben. Hilfe erhalten die beiden Männer vom jungen Chong, der schon lange und nicht sonderlich erfolgreich
als Handlanger der Hongkonger
Polizei in Taiwan arbeitet.
Die Tochter des Flüchtigen treibt man so auch schnell auf. Doch gerade als man sie zu ihrem Vater befragen will, steht schon eine
bewaffnete Gangsterbande vor den
Vieren, denn deren Hongkonger Boß setzt natürlich alles daran einer Verurteilung zu entgehen. Es kommt zum Schußwechsel bei
dem die Vierergruppe flüchten muß und
voneinander getrennt wird. Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und Chong muß erkennen, daß er sich nicht vor den Gangstern
in acht nehmen muß, sondern daß
auch einer seiner Hongkonger Begleiter ein falsches Spiel treibt.
Von UFO-Drehbuchspezialist James Yuen inszenierter
Action/Dramamischmasch, der auf keiner der beiden Ebenen so richtig
funktionieren will. Das liegt vor allem an
seiner stellenweise doch etwas holprigen und mitunter auch recht langweiligen Regieführung. Gerade die Actionszenen haben
darunter gehörig zu leiden. Sie sind vor
allem während des Showdowns wenig mitreißend, um nicht zu sagen äußerst schwach, in Szene gesetzt und wirken in jeder
Hinsicht sehr unmotiviert
aneinadergeschnitten. Von der nötigen Rasanz fehlt hier jede Spur.
Leider will Red Rain aber auch auf der inhaltlichen Ebene nicht so richtig funktionieren. Obwohl Yuen seine Charaktere mit einem
gewissen, teils auch recht schrulligen
und deshalb sympathischen Profil und einigen guten Dialogen ausgestattet hat, bleiben die Protagonisten doch weitestgehend
uninteressant und blaß. Der Versuch die
Hauptpersonen etwas differenzierter zu gestalten hebt Red Rain zwar ein wenig von anderen Vertretern des Genres ab, doch wird
dieser Bonus durch einige kapitale
Drehbuchschwächen wieder leichtfertig verspielt. Zu viele Wendungen bleiben leider nicht nachvollziehbar und unlogisch, so daß
der Film in inhaltlicher Hinsicht einfach
zu viele Ungereimtheiten aufbietet und so auch hier in letzter Konsequenz einfach nicht überzeugen kann. Zudem will es Yuen zu
keiner Zeit gelingen eine nötige Spannung aufzubauen, die es schafft den Zuschauer mitzureißen. Das scheitert schon an seinem
überraschungsarmen und viel zu biederen Inszenierungsstil. Yuen´s Wille, mit Red Rain etwas mehr Anspruch ins Genre zu
bringen, macht sich zwar in einigen Szenen
durchaus bemerkbar, doch bleibt er in letztlich in den wenigen guten Ansätzen stecken und kommt zu keiner Zeit darüber hinaus.
So bleibt ein recht lanweiliges und in vielerlei Hinsicht gerade mal durchschnittliches Werk, das weder bei Action- noch Dramafans
seine Anhänger finden dürfte.
(S.G.)
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