Für die entsprechende Summe erledigt Miyamoto praktisch jeden Job, sei er auch noch so dreckig. Bei seinem aktuellen Auftrag kommt er zwei brutalen
Verbrecherbanden in die Quere, die auf einem Frachtschiff einen Deal abwickeln wollen. Gegen den jungen Killer haben sie jedoch keine Chance. Als er plötzlich dem
Anführer einer der Gangstergruppen gegenüber steht, staunt er nicht schlecht, dass es sich bei diesem um Mizoguchi handelt, den Mörder seines besten
Jungendfreundes. Miyamoto braucht jetzt nur noch abzudrücken und er hat seine langersehnte Rache.
Doch in diesem Moment taucht wie aus heiterem Himmel Milly auf der Bildfläche auf. Mizoguchi kann dadurch entkommen und Miyamoto schießt das Mädchen
versehentlich an. Er nimmt sie mit nach Hause und ist doch sehr verdutzt, als sie ihm eröffnet, geradewegs aus der Zukunft zu kommen, mit dem Auftrag die Welt vor
außerirdischen Invasoren zu retten. Natürlich schenkt er dem Mädchen keinen Glauben, doch die hat unvorhergesehene Argumente ihn zur Mithilfe zu bewegen. Sie
haben jetzt nur drei Tage Zeit, um das drohende Unheil zu vereiteln.
Fast zur gleichen erleidet in Japan ein außerirdisches Raumschiff eine Bruchlandung. Die Regierung hält dieses Ereignis natürlich geheim und schafft das Ding in ein
Forschungslabor. Dies ist auch das Ziel unserer beiden Helden. Doch die Rettung der Menscheit gestaltet sich schwieriger als erwartet, da Mizoguchi ebenfalls von
dem Vorfall erfahren hat und nun seine Chance wittert die außerirdische Technologie für seine verbrecherischen Zwecke zu nutzen.
Je näher man dem Ziel kommt, desto mehr muss Miyamoto erkennen, dass es sich bei den wirren Äußerungen von Milly wohl doch um die Wahrheit gehandelt hat. In
der Forschungsanstalt finden sie nämlich neben dem Raumschiff auch einen Außerirdischen. Bevor sie jedoch handeln können steht schon Mizoguchi vor der Tür und
so läuft wieder einmal alles anders als geplant.
Nach dem effektgeladenen Kassenknüller Juvenile legt Regisseur Yamazaki Takashi mit Returner nun seinen nächsten Digitalzauber vor, der an Japans Kinokassen
auch wieder ordentlich abräumen konnte. Es stand dabei schon im Vorhinein außer Frage, dass der Film nicht mehr sein will als ein seelenloser Blockbuster mit
Unterhaltungsgarantie, doch leider funktioniert er als solcher nicht eine Minute.
Das einzige was Yamakazi mit diesem Film unzweifelhaft gelungen ist, dem Begriff "unoriginell" eine neue Dimension zu verleihen. Ohne jede Überraschung oder nur
die klitzekleinste eigene Idee spult er die Geschichte herunter und zitiert dabei Szene für Szene die altbekannten Hollywoodhits. Sein größter Einfluss war dabei ohne
Frage Terminator, der hier inhaltlich wie visuell ein ums andere Mal Pate gestanden hat. Gepaart mit zahlreichen weiteren Einflüssen aus Independence Day, E.T. und
mindestens einem Dutzend weiterer Filme, ergibt dieses Gebräu einen aalglatten Mix, der jede Sekunde schrecklich vorhersehbar bleibt. Hinzu kommen dann noch
reichlich infantile Dialoge, Logiklöcher ohne Ende und ein paar platte Witzchen, die den Film verständlicherweise auch nicht gerade erträglicher werden lassen. Im
übrigen hat man hier eigentlich immer das Gefühl, das sich Yamakazi nicht zwischen einem ernsthaften Actionreißer oder einer Genreparodie entscheiden konnte. Viel
zu unentschlossen hängt Returner zwischen diesen beiden Stühlen, ist so weder Fisch noch Fleisch und letztendlich nur gnadenlos langweilig.
Die Darsteller mühen sich zwar redlich, gegen die wüste Geschichte anzuspielen, doch weder Charmebolzen Kaneshiro Takeshi noch die süße Suzuki Ann haben dabei
den Hauch einer Chance. Selbst Kishitani Goro, der eigentlich einen perfekten Bösewicht abgibt, sieht sich nicht im Stande dem Film einen eigenen Stempel
aufzudrücken. Seine Figur ist mit derart vielen Klischees überfrachtet, dass er so oftmals nur einen lachhaften Eindruck hinterlässt.
Die Inszenierung ist dagegen nicht schlecht. Wirkliche Höhepunkte, die hier für das ein oder andere Aha-Erlebnis sorgen könnten, hält sie allerdings auch nicht parat, da
sich Yamakazi wie auch beim Drehbuch ausnahmslos darauf beschränkt, die bekannten Vorbilder zu kopieren. Von einer eigenen Note des Regisseurs kann hier also
definitiv nicht die Rede sein. Fast eins zu eins übernimmt er ganze Einstellungen aus Terminator, Mission Impossible 2 oder Matrix, was nicht nur von mangelnder
Phantasie zeugt, sondern für den Zuschauer einfach nur gnadenlos langweilig ist.
Letztlich gibt es hier nichts zu finden, was Returner noch ansatzweise retten könnte. Ein paar der Actionszenen sind zwar sehenswert, doch der Großteil ist einfach nur
purer Durchschnitt und alles andere als spektakulär ausgefallen. Die Special Effects dagegen gehen alles in allem ziemlich in Ordnung. Sie lassen sich aber auch nicht
als derart imposant bezeichnen, als das man Returner nur wegen ihnen gesehen haben müsste.
Insgesamt hat Returner nicht mehr als ein lauen Brei gängigster Filmzitate zu bieten, dem jedweder Charme abgeht. Hier und da ein bisschen Blut und der ein oder
andere nette Digitaleffekt, ansonsten herrscht gepflegte Langeweile.
(S.G.)
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