Nach seiner Flucht aus China steigt der junge Wing Kam bei den Hongkonger Triaden ein. Durch seine unglaubliche Brutalität und
vor allem auch dank der Loyalität gegenüber seinem Anführer beginnt schnell sein kometenhafter Aufstieg in den Reihen der
Gangster. Als er sich in die Nichte seines Bosses verliebt, scheint auch privat alles nach seinen Vorstellungen zu laufen. Doch
eines Tages steht die ICAC vor der Tür und Wing Kam wird verhaftet. Mit allen möglichen unerlaubten Methoden versucht man nun
das Schweigen des jungen Mannes zu brechen, um ihn so zum Kronzeugen gegen seinen eigenen Boß zu machen.
Secret Signs verwundert zunächst einmal durch seinen wirklich vielversprechenden Anfang, denn er beginnt als reine
Dokumentation über die weltweit operierenden chinesischen Triaden. In fünfzehn Minuten werden dem Zuschauer deren Methoden
und Machenschaften in aller Welt, anhand einiger Interviews mit Polizisten und Gangstern, nähergebracht.
Dieser interessante dokumentarische Aspekt wird leider zu Beginn des eigentlichen Spielfilms wieder völlig über Bord geworfen
und Secret Signs mutiert zu einem weiteren, durch die Bank spekulativen, Triadenstreifen. Bedingt durch den dokumentarischen
Anfang versucht Regisseur Dick Cho zwar die ziemlich dürftige Geschichte als wahre Begebenheit zu verkaufen, doch tut er dies,
ohne sich in irgendeiner Form auf die erste Viertelstunde zu beziehen.
Anstatt sich wirklich kritisch mit den Machenschaften der Triaden auseinanderzusetzen gibt es wie so oft eine mit zahlreichen
Brutalitäten durchsetzte, typische Story um den schnellen Aufstieg und gnadenlosen Niedergang eines jungen Gangsters, die
kaum glaubwürdige Momente vorzuweisen hat. Secret Signs schlägt sich von Beginn an auf die Seite des durchweg sympathisch
gezeichneten Triaden und prangert einzig und allein die unglaublich brutal vorgehende Polizei als die wahren Schurken an. Zum
völlig schwachsinnigen Ende rücken dann einige derbe und durchweg unglaubwürdige Verhörmethoden in den Vordergrund, die
Secret Signs in die Nähe berüchtigter Serienkillerstreifen wie Dr. Lamb abrutschen lassen, so daß der wohl gewollte realistische
Aspekt nun vollends zur Farce verkommt. Aber nicht nur dadurch wird der Film zu einer enorm fragwürdigen Angelegenheit, die
außer einem suhlen in sehr selbstzweckhaften Brutalitäten nicht das geringste zu bieten hat.
(S.G.)
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