Tai Kong, ein aufstrebender Junggangster im Schanghai der 30er Jahre, wird unfreiwillig in die politischen Unruhen hineingezogen
die China zu dieser Zeit erschütterten.
Als er für den mächtigen Ngai einen Auftrag ausführt beginnt sein Aufstieg in den Triaden.
Zur gleichen Zeit macht die Little Dagger Society in Schanghai von sich reden. Diese politische Untergrundgruppierung bekämpft
alle, die sich mit den Japanern
zusammenschließen oder Geschäfte mit ihnen machen. Tai Kong aber interessiert sich wenig für die Politik und es stört ihn nicht
weiter, daß auch Ngai Kontakte zu den
Japanern hat. Erst als er Ngai zu mächtig wird und er daraufhin Tai Kongs Frau tötet, werden seine Augen geöffnet. Zusammen mit
der Little Dagger Society stellt er sich
Ngai zum Kampf. Während eines Waffendeals mit den Japanern kommt es zum entscheidenden Showdown.
Shanghai Heroic Story hört zu den weniger bekannten Gangsterfilmen aus Hongkong. Durchaus ähnlich monumental angelegt wie
die Gangsterepen eines Poon Man Kit
kann er sich durchaus mit ihnen messen. Deshalb ist es schon verwunderlich, daß dem Film nicht der verdiente Durchbruch
bei den Fans des Hongkong Kinos
gelang. Der Grund könnte sein, daß er bei weitem nicht einen so großen kommerziellen Erfolg für sich verbuchen konnte und
deshalb um die verdiente Anerkennung
gebracht wurde. Das ist wirklich schade, da er völlig ohne Längen und insgesamt sehr rasant inszeniert ist.
Vor allem sticht hier die beeindruckende visuelle Umsetzung hervor. Die Ausleuchtung ist erstklassig und die sich praktisch immer
in Bewegung befindende Kamera trägt
ihr übriges zum formalen Gelingen bei. Zum anderen besticht die äußerst detailfreudige und liebevolle Darstellung des Schanghai
der 30er Jahre. In formaler Hinsicht
wirkt Shanghai Heroic Story durchweg eigenständig und stilvoll und welcher Genrevertreter aus Hongkong kann das schon von
sich behaupten?
Aber auch auf inhaltlicher Ebene kann das Regiedebüt des Actionspezialisten Chris Lee vollends überzeugen, denn trotz einer
Vielzahl an erstklassig inszenierten
Martial Arts-Kämpfen läßt er zu keiner Zeit seine Story und die handfest gezeichneten Charaktere aus den Augen. Die gesamte
Darstellerriege bietet ebenso
erstklassige Leistungen. Ganz besonders sticht hier ein junger Roy Cheung hervor, der den Filme ohne Probleme tragen kann. Es
bleibt auch festzustellen, daß die
Charaktere, von Gangsterboß Damian Lau einmal abgesehen, durchaus differenziert gezeichnet sind. Beide Sympathieträger,
Roy Cheung aber auch Vincent Wan,
haben ihre dunklen Eigenschaften und schaffen es auch ohne Probleme dies dem Zuschauer glaubhaft zu vermitteln. Zusätzlich
gewinnt die Triadenstory durch die
Einflechtung von politischen Motiven deutlich an Profil und Eigenständigkeit und hat so wesentlich mehr als die typische
Gangsterkost zu bieten.
Shanghai Heroic Story überzeugt auf der ganzen Linie und ist nicht nur ein Muß für alle Freunde des Gangstergenres, sondern
dürfte auch für Martial Arts-Puristen ein
freudiges Ereignis darstellen.
(S.G.)
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