Samehada ist auf der Flucht vor den nicht unbedingt ganz normalen Männern seines Yakuza Bosses, den er um ein große Summe
Yen erleichtert hat.
Plötzlich läuft er der unscheinbaren Toshiko vor das Auto, die sich ihrerseits auf der Flucht vor dem perversen Chef und Onkel
befindet, der es nicht
nur auf das gut gefülltes Sparbuch, sondern auch auf die körperlichen Reize der jungen Frau abgesehen hat. Gemeinsam setzt
man die Flucht nun
fort und beginnt im Laufe der Zeit miteinander anzubandeln.
Ihr Onkel heuert indessen den nicht gerade normalen Killer Yamada an, der den neuen Freund seiner Nichte zur Strecke und sie
wieder in seine Obhut
bringen soll. Der irre Killer erhält auch genügend Möglichkeit sein anvisiertes Opfer auszuschalten. Doch wie das Leben so spielt,
verliebt er sich in
den attraktiven Kerl und bringt es einfach nicht übers Herz den von nun an angehimmelten Junggangster umzulegen. So
kindnapped er nur Toshiko,
um sie wieder in die in jeder Hinsicht gierigen Finger ihres Onkels, der darüber hinaus noch Hotelbesitzer ist, zurückzubringen.
Leider hat sich die versammelte Yakuza Meute inzwischen genau in dem Hotel des Onkels einquartiert und so läuft alles auf eine
Begegnung der
verschiedenen Parteien in dem Etablissement hinaus. Samehada weiß indes allerdings nicht, daß die Entführung auf das Konto
von Toshiko´s Onkel
geht. Somit stellt er sich den Gangstern, um seine neue Freundin zu retten.
Die Yakuza versuchen nun den Aufenthaltsort des gesuchten Geldes aus ihrem Exkollegen herauszuprügeln. Doch niemand hat
mit dem
schwerverliebten Yamada gerechnet, der sich nun ein Herz faßt, um den Angebeteten aus den Klauen der Yakuzabande zu
befreien.
Nun mal eine ziemlich coole Mangaverfilmung, die als vollkommen schräges und hemmungslos durchgeknalltes Roadmovie
daherkommt.
Der Clou bei Shark Skin Man & Peach Hip Girl sind in erster Linie die nicht mehr zählbaren schrägen Typen, von denen der Film
ausnahmslos bevölkert wird. Schwule völlig durchgeknallte Killer, die sich in ihre anvisierten Opfer verlieben, treffen hier auf
Werbeschilder sammelnde Yakuzabosse und unschuldige Mädchen, die sich innerhalb kürzester Zeit zu ganz heißen Bräuten
mausern. Hier ist irgendwie niemand normal und genau das ist auch die große Stärke von Regisseur und Werbefilmer Ishii
Katsuhito´s erstem abendfüllendem Spielfilm. Trotz einer nicht sonderlich berauschenden Geschichte sorgt diese Ansammlung
von
Typen, für einen Unterhaltungswert, der teilweise in astronomische Höhen entschwebt.
Ebenso schrill wie die Protagonisten ist auch der Großteil der Dialoge ausgefallen, die wunderbar pointiert, zum besten gehören,
was dieses Subgenre so zu bieten hat. Auch wenn sie mit der eigentlichen Geschichte meist wenig bis gar nichts zu tun haben,
bereiten sie einfach dermaßen viel Spaß, daß alle inhaltlichen Schwächen sofort vergessen sind. Durch den unglaublich coolen
Aberwitz erinnern sie nicht selten an die "großen Dialoge" in Reservoir Dogs und Pulp Fiction. Doch im Gegensatz zu vielen
anderen Nachahmern, wirkt Shark Skin Man & Peach Hip Girl nie wie eine platte Kopie seiner Vorbilder, so daß man den Film zu
einem der besten Nachzügler des amerikanischen Kultregisseurs rechnen muß.
Visuell ist hier alles durchweg sehr stylish ausgefallen und wirkt insgesamt eher wie ein neunzigminütiger Videoclip. Beim
Werbebackground von Ishii war dies auch kaum anders zu erwarten. Obwohl ich mit so einer Umsetzung im Normalfall nicht soviel
anfangen kann, bildet Shark Skin Man & Peach Hip Girl hier eine Ausnahme, da die Mischung aus Coolness und Humor einfach
unschlagbar ist. Was Ishii´s Film allerdings nicht ist, ein Actionfilm. Es gibt zwar den ein oder anderen Schußwechsel und auch
Gewalteinlagen kommen nicht zu kurz, doch durch den nicht ganz ernstzunehmenden Grundton, wird diesen Szenen viel von ihrer
Härte genommen.
Gespickt mit zahlreichen Anspielungen auf das amerikanische Gangsterkino ist Shark Skin Man & Peach Hip Girl einfach nur cool,
schrill und mordsunterhaltsam. Ein schräges Vergnügen, daß sich niemand, der auch nur ansatzweise einen Narren an pulpigen
Entertainment gefressen hat, entgehen lassen sollte.
(S.G.)
- Rapid Eye Movies (Filminfos des deutschen Verleihers)
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