Ah On, eine der berüchtigtsten und verschlagensten Figuren der Unterwelt Macaus, hat sich inzwischen aus dem Geschäft
zurückgezogen und die Stadt verlassen. Doch
als sein ehemaliger Boß Ban seine Hilfe braucht, ist er wieder zur Stelle. Er erhält den Auftrag dessen Tochter zu befreien, die von
einem rivalisierenden Gangsterboß
entführt wurde.
Zunächst holt Ah On den Waffenspezialisten Wood und die brutale Killerin Rain in sein Team. Zusammen macht man sich nun an
die Umsetzung eines Befreiungsplanes.
Sie finden schnell heraus, daß man das Kind in der Polizeistation versteckt hält, die von einem Cop geleitet wird, der schon lange
auf der Gehaltsliste von Ban´s Rivalen
steht. Mit List, Tücke und großem Einsatz von Gewalt gelingt es den Dreien schließlich das Kind zu befreien. Doch als man Ban
seine Tochter übergeben will erleben
unsere Helden eine faustdicke Überraschung, die in einer blutigen Auseinandersetzung mündet.
Sharp Guns, so ein Titel weckt natürlich höchste Erwartungen bei eingefleischten Bloodshedfans, die der Film um es schon einmal
vorweg zu nehmen, leider nicht
unbedingt erfüllen kann. Es mangelt den auftretenden Protagonisten ganz sicher nicht an Coolness und auch Pistolen und Gewalt
sind im nötigen Ausmaß vorhanden,
doch trotzdem vermochte der Film mich nicht unbedingt zu begeistern.
Zum einen liegt das meiner Ansicht nach an Billy Tangs spannungsloser und viel zu gelackter Inszenierung, die zwar
während der
Shoot Outs sehr viel Zeitlupe ins Spiel
bringt, doch wirklich mitreißend oder gar stilvoll wirkt das alles nicht. Ein noch größeres Manko ist aber ohne Frage die altbackene
und ziemlich vorhersehbare
Geschichte, bei der man nicht umhin kommt, sie als richtig schwach zu bezeichnen. Verrat, Rache und Erpressung stehen auch hier
im Mittelpunkt des mit vielen
unerwarteten Wendungen gespickten Geschehens. Leider ist diese nicht sonderlich neue und ziemlich unausgereift präsentierte
Story doch eher hanebüchener Natur
und schafft es zu keiner Zeit dem Zuschauer die stellenweise schon sehr abstrusen Plottwists halbwegs glaubwürdig zu verkaufen.
Bei den Darstellern ragt lediglich Alex Fong heraus, der als einziger eine wirklich überzeugende Leistung abliefert. Zwar ist auch
sein Charakter nicht von den Normen
des Genres befreit, doch ist er ein viel zu guter Schauspieler, um damit nicht umgehen zu können. Die anderen Protagonisten
haben weit größere Probleme mit ihren
doch arg von Klischees überfrachteten Figuren fertig zu werden. Mit versteinerten Mienen scheitern sie allesamt bei dem Versuch
besonders cool oder manchmal auch
witzig rüberzukommen. Ganz besonders die weibliche Hauptdarstellerin, An Nga, kann von allen Anwesenden am wenigsten
überzeugen. Ihre Darstellung der brutalen
und mordlüsternen Heldin wirkt einfach nur angestrengt und verbissen. Sie ist ohne Frage der größte Schwachpunkt in einer nicht
gerade überzeugenden Riege von
Darstellern.
Trotz cooler Helden und ein paar netten Actionszenen bleibt ein seelenloses Gangsterfilmchen, daß zu keiner Zeit in der Lage ist
den Zuschauer in irgendeiner Form
mitzureißen.
(S.G.)
-
zur SHARP GUNS Kritik auf THE
LONGEST SITE
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |