Nachdem ihre Mutter hochschwanger einen Flugzeugabsturz überlebte, verstarb sie gleich nach der Entbindung Yumi´s im
Krankenhaus. Das Baby liegt seitdem in
einem für die Ärzte unerklärlichen Tiefschlaf, aus dem sie auch Jahre später nicht erwacht ist. Als der kleine Yuichi ins
Krankenhaus eingeliefert wird, entdeckt er zufällig
das Zimmer von Yumi. Nach anfänglicher Schüchternheit stattet er ihr immer wieder Besuche ab, bei denen er irgendwann
versucht sie wie einst Dornröschen im
Märchen wachzuküssen. Doch all diese Versuche werden nicht von Erfolg gekrönt.
Selbst nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus, läßt Yuichi die geheimnisvolle Schönheit nicht mehr los, so daß er auch
noch Jahre später in aller Regelmäßigkeit
ihr Krankenzimmer aufsucht. Doch im Laufe der Zeit gerät die schlafenden Schönheit auch bei ihm in Vergessenheit. Erst als er im
Alter von 18 Jahren einen
Fernsehrückblick auf den damaligen Flugzeugabsturz sieht, kommen die alten Erinnerungen an Yumi wieder hoch, so daß er
einen weiteren Versuch unternimmt sie
wachzuküssen. Plötzlich wird das Unglaubliche wahr und die inzwischen junge Frau erwacht aus ihrem Schlaf.
Yuichi muß nun vom Laufen bis zum Sprechen alles neu erlernen. Doch zum unglaublichen Erstaunen der Ärzte schafft sie dies
alles binnen eines ganzen Tages. Das
läßt den Presserummel um ihre Person, der seit ihrem Erwachen in und um das Krankenhaus tobt, noch um einiges weiter
ansteigen. Die beiden jungen Leute stört das
alles aber recht wenig. Langsam aber sicher kommen sich Yumi und Yuichi näher und es entsteht eine zarte Liebesbeziehung
zwischen den beiden. Doch dann macht
Yumi dem erschütterten Yuichi eine furchtbare Mitteilung, die sein gesamtes weiteres Leben bestimmen sollte.
Nach drei Horrorfilmen zeigt sich Nakata Hideo mit Sleeping Bride einmal von einer gänzlich
anderen Seite. Obwohl er auch bei
diesem Film seinen Hang zu phantastischen Aspekten nicht ganz verleugnen kann, präsentiert er dem geneigten Zuschauer eine
moderne und äußerst gefühlvolle
Variation des klassischen Dornröschen Märchens der Gebrüder Grimm.
Auf Grund der märchenhaften Thematik, sollte man so etwas wie eine logisch entwickelte Geschichte allerdings nicht unbedingt
erwarten. Wenn man sich damit aber
abfinden kann und sich ganz auf die herzerweichende Story einläßt, erwartet den Zuschauer hier ein kurzweiliges und vor allem
sehr liebevoll inszeniertes Vergnügen mit
der klaren Botschaft, das bedingungslose Liebe alles erreichen kann. Obwohl dieses Statement von den Autoren in jeder Hinsicht
etwas naiv gestrickt bleibt, gelingt es
Nakata doch vorzüglich, den Film selbst in seinen tragischen
Momenten nie in den Bereich des Kitsches abgleiten zu lassen, was man zum Teil auch den beiden souverän aufspielenden
Jungdarstellern anrechnen muß.
So bietet Sleeping Bride für all diejenigen, die auch heute noch irgendwie Kind geblieben sind, dank einiger bewegender und
romantischer Momente, kurzweilige und
mitunter auch herzzerreißende Unterhaltung.
(S.G.)
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