Nach einer Überdosis wird der drogenabhängige Greg ins Krankenhaus eingeliefert. Dort freundet er sich schnell mit Kim, einer
anderen Patientin, an. Ihr erzählt er seine
tragische Geschichte. Seinen mit Drogen begleiteten hoffnungslosen Abstieg ins Triadenmilieu, den er seinem Freund Alex zu
verdanken hat. Nach seiner Entlassung
erhält er von Kim illegal Methadon. So entwickelt sich eine immer tiefergehende Freundschaft zwischen den beiden. Doch schnell
wird Greg von seiner Vergangenheit
eingeholt und stellt die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe.
Fin, der Name des Hauptprotagonisten, dürfte jedem schon klar machen, dass es sich bei Slow Fade um keinen sonderlich
fröhlichen Film handelt. Schon die
Anfangssequenz, Fin versucht sich den Goldenen Schuß zu setzen, zeigt deutlich auf, wo es die restliche Laufzeit lang gehen wird.
Beginnend mit einem kleinen Triadenjob und den dadurch unglücklichen Tod seiner Frau, erzählt die Geschichte Fins
unausweichlichen Niedergang. Konträr zur
konsequent düsteren Story steht die visuelle Umsetzung des Films. Grelle Farben, eine äußerst rasante Kamerführung und
unglaubliche Schnitte durchziehen den Film.
Das hat man in diesem Ausmaß so noch nie in einem Hong Kong-Film gesehen. Selbst Wong Kar Wais Arbeiten wirken gegen
Slow Fade ziemlich normal. Aber der Film
hat auch einige ruhige und bedächtige Momente, die so gar nicht ins äußerst flashige Gesamtbild passen wollen. Da die
Produktion aber insgesamt sehr durchdacht
wirkt, war dies offensichtlich Teil von Debütregisseur Daniel Chans Gesamtkonzept. Dieses stilistische Hin und Her macht Slow
Fade für den normalen Konsumenten
nicht gerade zugänglicher. So ist der Film auch beim asiatischen Kinopublikum gnadenlos gescheitert und dürfte schon eher etwas
für aufgeschlossenere europäische
Sehgewohnheiten sein.
Slow Fade ist in jedem Fall ein Unikum in Sachen Film aus Hong Kong. Ganz sicher nicht massenkompatibel, aber schon deshalb
einen Blick wert. Man darf absolut
gespannt sein was Daniel Chan in Zukunft zu bieten haben wird.
(S.G.)
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